Steigende Renditen zwingen einige der stärksten US-Unternehmen dazu, den Verkauf von Anleihen zu verzögern. Dies zeigt, wie sich die sinkenden Preise für Staatsanleihen auf andere Märkte auswirken. Zehn Unternehmen platzierten am Montag hochgradige Anleihen im Wert von 11,7 Milliarden US-Dollar. Doch einige Kreditnehmer zögern und wollen abwarten, ob die Renditen in den kommenden Wochen sinken.
Einige Emittenten planen, erst nach der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindexes im Dezember mit dem Verkauf fortzufahren. Diese Daten könnten mehr Klarheit über den künftigen Kurs der Federal Reserve hinsichtlich Zinssenkungen bringen. Zusätzlich beginnen die großen US-Banken am Mittwoch mit der Veröffentlichung ihrer Quartalsergebnisse, darunter Größen wie JPMorgan Chase und Goldman Sachs.
Obwohl der Jahresstart für die Erstemissionen stark war, erwartet Nicholas Elfner von Breckinridge Capital Advisors eine Verschnaufpause. Gleichzeitig bleibt der Markt für Hochzinsanleihen und Leveraged Loans aktiv, da Unternehmen mögliche Volatilitäten vor dem Inflationsbericht zu vermeiden suchen.
Seit Jahresbeginn wurden bis Montag 88 Milliarden US-Dollar in Investment-Grade-Anleihen verkauft, während die Schätzungen für den Monat bei etwa 175 Milliarden US-Dollar liegen. Die Zinserhöhungen könnten die Investoren zögerlich machen, längerfristige Anleihen zu kaufen, deren Preise empfindlicher auf Zinsschwankungen reagieren.
Strategen von JPMorgan prognostizieren, dass weitere Anstiege der Treasury-Renditen zu Mittelabflüssen aus Unternehmensanleihefonds führen könnten. Diese Abflüsse sind oft eng mit den Gesamtrenditen korreliert, insbesondere wenn die Unternehmensverschuldung um mehr als 2,5% in drei Monaten schwankt.