Die Ölpreise zeigten sich zu Beginn des Handelstags unbeeindruckt, als der Markt die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump zur Erklärung eines nationalen Energie-Notstands abwartet. Diese Entscheidung markiert eine drastische Kehrtwende in der amerikanischen Energiepolitik und zielt auf schnelle Genehmigungsprozesse sowie den Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen ab.
Während die Brent-Rohöl-Futures um 3 Cent fielen und nun bei 79,26 Dollar pro Barrel liegen, gaben die US-West Texas Intermediate (WTI) Futures für die Märzlieferung um 9 Cent auf 75,74 Dollar nach. Analysten von Morgan Stanley beurteilen Trumps Pläne eher skeptisch und sehen trotz umfassender Ankündigungen kaum kurzfristige Impulse für Investitionen oder einen Anstieg der US-Produktionsrate. Allerdings könnte die Politik einem möglichen Rückgang der Nachfrage nach raffinierten Produkten entgegenwirken.
Zusätzliche Besorgnis rührt von Trumps unklarer Handelspolitik. Der Präsident erwägt die Einführung von 25% Zöllen auf Importe aus Kanada und Mexiko, ab dem 1. Februar. Ferner könnte er die Ölkäufe aus Venezuela einstellen, das zu den größten Lieferanten der USA zählt.
Das Land wird zudem von extremen winterlichen Wetterbedingungen heimgesucht. Ein seltener Schneesturm fegt über die Golfküste, und Norddakotas Ölproduktion könnte durch die Kälte um bis zu 160.000 Barrel pro Tag gesenkt werden. In Texas sind die Auswirkungen des Wetters auf die Öl- und Gasförderung jedoch bisher minimal.