Die Märkte für Rohstoffe sind in Aufruhr, da Investoren weltweit die Auswirkungen einer möglichen Einführung von US-Zöllen auf Metalle abwägen. Die renommierte Investmentbank Goldman Sachs hat am Montag eine Analyse veröffentlicht, die den Kupfermarkt im Fokus hat. Die Experten der Bank schätzen, dass derzeit eine Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent besteht, dass bis zum Ende des ersten Quartals ein 10-prozentiger US-Zoll auf Kupfer erhoben wird. Darüber hinaus entspricht diese Einschätzung auch der subjektiven Wahrscheinlichkeit, die Goldman Sachs für die Einführung solcher Zölle bis zum Jahresende angibt. Der Kupferpreis an der Londoner Metallbörse hat auf diese Unsicherheiten reagiert und ist um 0,3 Prozent auf 9.167 US-Dollar pro Tonne gefallen, nachdem er in der Vorwoche ein Ein-Monats-Hoch erreicht hatte. Mit Spannung wird die Rückkehr von Präsident Donald Trump ins Weiße Haus erwartet, da seine Antrittsrede weitere Einblicke in die geplante Handelspolitik geben könnte. Trump hat sich wiederholt für Zölle von bis zu 10 Prozent auf globale Importe ausgesprochen und plant drastischere Maßnahmen gegen chinesische Waren sowie Produkte aus Kanada und Mexiko. Auch der Ölmarkt bleibt von den Spekulationen nicht verschont. Derzeit preist er eine knapp 40-prozentige Chance auf einen 25-prozentigen US-Zoll auf kanadische Produkte ein – einschließlich Öl – während Goldman Sachs diese Wahrscheinlichkeit bei lediglich 15 Prozent sieht. Brent-Rohöl-Futures notierten zuletzt bei etwa 80,69 US-Dollar pro Barrel, während der aktivere WTI-Rohöl-April-Kontrakt stabil bei 77,36 US-Dollar lag. Interessanterweise hat die Bank auch eine 10-prozentige Chance in Betracht gezogen, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate ein 10-prozentiger Zoll auf Gold eingeführt werden könnte. Allerdings bleibt es wahrscheinlich, dass Gold als Finanzanlage von umfassenden Zöllen verschont bleibt. Der Goldpreis ist dennoch leicht um 0,3 Prozent auf 2.708,77 US-Dollar pro Unze gestiegen, während US-Gold-Futures wenig verändert bei 2.749,70 US-Dollar notierten. Indes ist die Menge an Goldbeständen in von COMEX genehmigten Lagern in den letzten sechs Wochen um ein Drittel gestiegen, da Marktteilnehmer vermehrt Lieferungen anforderten, um sich gegen mögliche Zölle abzusichern.