Kara Pérez, eine Finanzpädagogin aus Massachusetts, plante ursprünglich nicht, sich in Kürze ein neues Auto zu kaufen. Doch die politische Entwicklung in den USA bringt sie dazu, ihre Pläne zu überdenken. Bei der letzten US-Wahl kündigte Donald Trump an, die Zölle für Importe aus Kanada und Mexiko um 25 % sowie für Produkte aus China um weitere 10 % erhöhen zu wollen, und dies gleich zu Beginn seiner Amtszeit. Diese Preisanstiege könnten den Automobilmarkt empfindlich treffen. Sowohl nordamerikanische als auch europäische Automobilhersteller sind auf Zulieferungen aus Kanada, Mexiko und China angewiesen. Laut Schätzungen von Analysten bei Wells Fargo könnten US-Fahrzeuge aufgrund der Zölle um bis zu 2.100 US-Dollar teurer werden, während in Nordamerika produzierte Autos gar um 8.000 bis 10.000 US-Dollar ansteigen könnten. Aus Sorge über diese Preisentwicklung zieht Pérez den frühzeitigen Kauf eines neuen Autos in Erwägung, bevor die Zölle eingeführt werden. Sie fragt sich auch, ob künftige Reparaturen teurer werden könnten, wenn Ersatzteile importiert werden müssen. In einem Interview sagte sie, es sei nicht mehr die Frage, ob die Preise steigen, sondern wann. Experten wie Robert Handfield, Professor für Lieferkettenmanagement an der North Carolina State University, unterstützen diese Überlegung. Er rät dazu, den Autokauf noch vor Ende des Jahres zu tätigen. Sollten die Zolltarife in Kraft treten, könnten sie unverzüglich auch auf bereits vorhandene Fahrzeuge wirken. Die Ökonomen warnen zudem, dass die Maßnahmen Trumps die Inflation anheizen und bis 2025 die Preise um bis zu 1,1 % erhöhen könnten. Allerdings gibt es noch keine Gewissheit, wie und wann die Zölle umgesetzt werden. Daher sei es wichtig, nicht überstürzt ein Auto zu kaufen, das man nicht benötigt. Jede Kaufentscheidung sollte sorgfältig abgewogen werden. Pérez betonte, dass ihr Fahrzeug sowieso bald ersetzt werden sollte. Hätte ihr Wagen noch weniger Kilometer auf dem Tacho, hätte sie sich möglicherweise anders entschieden.