Die Spannungen in Mosambik nach den umstrittenen Wahlen im Oktober nehmen weiter zu und könnten nun auch die Edelsteinindustrie erheblich beeinträchtigen. Gemfields Group warnte vor möglichen Unterbrechungen bei seiner größten Rubinmine im Land, nachdem benachbarte Dörfer von aufgebrachten Menschenmengen in Brand gesetzt wurden. Die anhaltenden Unruhen stehen im Zusammenhang mit dem Wahlsieg der langjährigen Regierungspartei Frelimo, der von Oppositionsgruppen aufgrund angeblicher Wahlfälschungen angezweifelt wird. Laut dem zivilgesellschaftlichen Überwachungsverband Plataforma Decide fanden die Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften bereits mindestens 130 Todesopfer. Auch andere ausländische Bergbauunternehmen, darunter South32, spüren die Auswirkungen dieser politisch instabilen Lage. Gemfields berichtete, dass Gruppen, die in illegalem Rubinhändel verwickelt sind, die politische Unruhe ausnutzen. So wurden nicht nur das Polizeirevier in dem nahegelegenen Dorf Namanhumbir, sondern auch zahlreiche von Gemfields errichtete Einrichtungen, darunter ein Büro, ein Gemeindezentrum und eine Radiostation, Opfer der Flammen. Die Situation könnte zu Betriebsunterbrechungen bei der Montepuez Ruby Mining (MRM) führen, die zu 75% Gemfields gehört und ungefähr 1.400 Menschen beschäftigt. Bereits weitere Vandalismusakte in der Region, wie die Sabotage eines Brunnens und die Zerstörung von Polizeieinrichtungen, verdeutlichen die prekäre Sicherheitslage. Frelimo steht unter dem Verdacht, die Wahlergebnisse manipuliert zu haben, was sie jedoch vehement zurückweist. Die Wahlkommission hat sich bisher nicht zu den Betrugsvorwürfen geäußert.