11. Januar, 2025

Märkte

Unruhen an den Märkten: Wirtschaftsbotschaften sorgen für Unsicherheiten auf Wall Street

Unruhen an den Märkten: Wirtschaftsbotschaften sorgen für Unsicherheiten auf Wall Street

Zum Jahresbeginn 2025 hatte Wall Street mit einem optimistischen Ausblick gerechnet. Eine florierende Wirtschaft, eine wohlwollende Federal Reserve und die bevorstehende Amtsübernahme von Donald Trump weckten Hoffnungen auf stabile Wachstumsbedingungen am Markt. Doch die Realität sieht anders aus: Nur zehn Tage im neuen Jahr und die erwartete Aufwärtsbewegung gerät ins Wanken. Die positive Entwicklung am US-Arbeitsmarkt, die sich vergangene Woche abzeichnete, wird von den Anlegern nicht nur als Fortschritt wahrgenommen. Vielmehr wächst die Sorge, dass dieser wirtschaftliche Auftrieb zu einer restriktiveren Geldpolitik führen könnte. Ein unerwartet starker Anstieg der Beschäftigtenzahlen und sinkende Arbeitslosenquoten machen Investoren nervös, die auf anhaltende geldpolitische Anreize von Fed-Chef Jerome Powell gesetzt hatten. Der Rückgang des S&P 500 um 1,5 % markiert den stärksten Wocheneinbruch seit Powells Ankündigung einer weiterhin bestehenden Inflationsgefahr. Die langfristigen Zinssätze, etwa bei 30-jährigen Anleihen, stiegen kurzzeitig über 5 %. Bitcoin konnte nach einem 9%-igen Rückgang einen kleinen Aufschwung verzeichnen. Doch die sogenannten „Trump Trades“ stehen auf wackligem Fundament. Anstatt durch Steuererleichterungen und Deregulierung an Fahrt zu gewinnen, leiden die Märkte unter den steigenden Anleiherenditen, die durch Ängste vor Inflation und intensiver Ausgabenpolitik angeheizt werden. Max Wasserman von Miramar Capital spricht von einer übertriebenen Abhängigkeit der Anleger von einer möglichen Zinssenkung. Im Zuge der anhaltenden Inflationserwartungen bewegen sich Aktien und Anleihen seit Dezember im Gleichklang nach unten – ein Phänomen, das zuletzt im vierten Quartal aufgelockert wirkte. Ein Beispiel für kluge Vorsicht zeigt Bill Harnisch von Peconic Partners, dessen Hedge-Fonds in den letzten Jahren erhebliche Renditen erwirtschaftete. Harnisch reduzierte das Engagement in Technologie- und Immobilienaktien und erwartet weitere wirtschaftliche Herausforderungen. Die jüngsten wirtschaftlichen Indikatoren, wie eine steigende Inflationserwartung laut der University of Michigan, erhöhen den Druck auf die Federal Reserve. Ein starkes Wachstum könnte, so Dan Suzuki von Richard Bernstein Advisors, weiteren Inflationsdruck auslösen und die Märkte in Turbulenzen stürzen.