16. Oktober, 2024

Märkte

Unruhe in den Märkten: ASML schwächelt, während Bondmärkte Hoffnung schöpfen

Unruhe in den Märkten: ASML schwächelt, während Bondmärkte Hoffnung schöpfen

Die weltweiten Märkte zeigten sich am Mittwoch unruhig, nachdem ASML, der niederländische Riese im Bereich Chipherstellung, mit einer gedämpften Prognose für neue Aufträge für Aufsehen sorgte. Dies ließ den globalen Chipsektor wanken, gerade in einer Zeit, in der die Ergebnisse des dritten Quartals eintrudeln. Anleger hoffen nun, dass dieser Dämpfer ein Einzelfall bleibt.

Im Anleihenmarkt hingegen kam es zu einer kleinen Erholung. Die Renditen fielen aufgrund sinkender Ölpreise und einer bemerkenswerten Desinflation in Europa, was die Erwartungen einer weiteren Zinssenkung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag verstärkte.

Auch in Großbritannien bewegten sich die Märkte: Dort fiel die Inflation unerwartet stark unter das 2%-Ziel, was die Wetten auf eine Zinssenkung der Bank of England nächsten Monat erhöhte und das Pfund auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten fallen ließ.

In den USA bewegten sich die Anleiherenditen ebenfalls um die 4%-Marke, wobei die Terminkontrakte der Federal Reserve nun fest einen Viertelpunkt-Zinsschnitt für den 7. November einpreisen.

Doch die größte Aufmerksamkeit galt den Aktienmärkten. Während Banken und Pharmaunternehmen den Mittwochsterminplan dominierten, war es ASMLs großer Fehlschlag, der die Wall Street aus ihren bisherigen Höhepunkten herauskatapultierte. Energieaktien litten unter den fallenden Ölpreisen, während die Erwartungen auf ein Update von Taiwans Chiphersteller Riese TSMC am Donnerstag zunehmen.

Nvidia, bisher gefeierter Liebling im Bereich künstlicher Intelligenz, sah sich ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Aktie fiel fast 5% vom neuen Rekord des Montags, obwohl eine kleine Erholung vor Marktbeginn erwartet wurde. Auch ASML selbst verlor weitere 4% in Europa am Mittwoch, nachdem die Aktie bereits am Dienstag um 16% eingebrochen war – der größte Tagesverlust seit vier Jahren.

In Europa belastet zudem die Luxusgüterbranche: Frankreichs LVMH fiel um 7% aufgrund eines Rückgangs im dritten Quartal, was auf schwindendes Verbrauchervertrauen in China zurückzuführen ist.

Obwohl China kürzlich hektische Konjunkturmaßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft verabschiedet hat, verpufft der anfängliche Schwung schnell. Chinas Festlandindex und der Hang Seng in Hongkong beendeten den Mittwoch wieder im roten Bereich, jeweils mehr als 10% unter den Nach-Stimulus-Höchstständen.

Auch wenn am Donnerstag eine Pressekonferenz in Peking angekündigt wurde, um über die Förderung einer 'stetigen und gesunden' Entwicklung des Immobiliensektors zu sprechen, konnten die Märkte bislang dadurch nicht in Euphorie verfallen.

In den USA boten die Banken einige Lichtblicke. Die Aktien von Bank of America stiegen nach einem Quartalsgewinn von 0,5%, Charles Schwab legte um 6% zu. Citigroup hingegen fiel um 5% mit gemischten Ergebnissen im Gepäck.

Zurück in den USA befindet sich das Wahlkampfgeschwader auf Hochtouren. Der ehemalige Präsident Donald Trump bleibt eine schillernde Figur und verteidigte seine protektionistische Handelspolitik sowie fiskalische Vorschläge, in Anbetracht eines engen Rennens gegen die Demokratin Kamala Harris bei den Wettanbietern favorisiert.