Die Zukunft des Öltankers "Eventin" bleibt ungewiss, nachdem das Schiff aufgrund technischer Probleme vor Rügen, in der Nähe von Sassnitz, gesichert wurde. Der Tanker, der fast 100.000 Tonnen Öl transportiert, verharrt auf Reede, gesichert von zwei Schleppern, die von der Reederei beauftragt wurden, so ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums. Welcher Hafen als nächster angelaufen wird, bleibt jedoch offen und liegt in der Hand der Reederei.
Die "Eventin" ist Teil der sogenannten russischen Schattenflotte, wie Greenpeace berichtet. Diese Flotte exportiert von Sanktionen betroffenes russisches Öl auf überalterten Schiffen. Der fast 20 Jahre alte Tanker war zuvor häufig zwischen Russland und Indien im Einsatz. Mehrere verantwortliche Unternehmen, die in Dubai ansässig sind, konnten bislang nicht erreicht werden und reagierten auch nicht auf Anfragen per E-Mail.
Nach dem Ausfall aller Systeme geriet die "Eventin" letzte Woche auf der Ostsee außer Kontrolle. Rettungsteams konnten das Schiff am Freitagnachmittag sichern und in den Hafen von Sassnitz schleppen. Die Kosten für diesen Einsatz werden, wie üblich, der Reederei in Rechnung gestellt, so das Ministerium, wobei unklar bleibt, welche Summe die Versicherung übernimmt.
Das Bundeministerium hält es nicht für notwendig, das Schiff zu beschlagnahmen, bis die Rechnung beglichen ist. Im Hinblick auf Verkehrs- und Meeresschutz sei ein schneller Transport in einen Hafen zur Reparatur sinnvoller. Zuvor war gemutmaßt worden, dass die "Eventin" in Richtung Skagen, Dänemark, geschleppt werden könnte, während Zollbehörden das Schiff unter die Lupe nehmen.