20. April, 2025

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Unklare Kursänderung: EU-Fischereiminister legen neue Fangquoten fest

Unklare Kursänderung: EU-Fischereiminister legen neue Fangquoten fest

Die jüngsten Verhandlungen der EU-Fischereiminister resultierten in der Festlegung der erlaubten Fangmengen für die Nordsee und den Nordostatlantik. Die Minister einigten sich darauf, das bestehende Verbot der gezielten Dorschfischerei im Kattegat bei Dänemark und Schweden weiterhin aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wurde die zulässige Beifangmenge um 17 Prozent gesenkt. Diese Maßnahmen gelten bis zum Jahr 2026. Für den Europäischen Aal bleiben die bestehenden Schutzmaßnahmen bestehen, die eine sechsmonatige Schonzeit umfassen. Allerdings gibt es bestimmte Ausnahmen von dieser Schonzeit. Hintergrund dieser Entscheidungen ist der besorgniserregende Zustand vieler Fischbestände in europäischen Gewässern, die durch Überfischung, Klimawandel und andere Faktoren erheblich belastet werden. Greenpeace äußerte Kritik an den Ergebnissen der Verhandlungen. Franziska Saalmann von der Umweltschutzorganisation kritisierte den Fortbestand der Überfischung in der Nordsee bis ins Jahr 2025. Zudem bemängelte sie die bestehenden Schlupflöcher in den Aal-Beschränkungen und bezeichnete die reduzierten Dorschfangmengen als unzureichend. Auch Fischereiminister Cem Özdemir sei es nicht gelungen, eine Kursänderung in der Fischereipolitik einzuleiten. Die EU-Kommission entwickelt jedes Jahr auf wissenschaftlichen Empfehlungen basierende Fangmengen, um die Bestände zu schützen. Doch die endgültige Entscheidung haben die EU-Fischereiminister, wenn es um von EU-Staaten befischte Bestände geht. Die Mengen für andere Regionen müssen häufig mit Drittstaaten wie Großbritannien oder Norwegen verhandelt werden.