03. Januar, 2025

Politik

Universität kapituliert vor Hasskampagne: Valediktoren-Rede abgesagt

Universität kapituliert vor Hasskampagne: Valediktoren-Rede abgesagt

Die University of Southern California zieht sich aus einer Kontroverse zurück und findet sich im Zentrum heftiger Kritik wieder. Die geplante Rede der diesjährigen Valedictorian Asna Tabassum wurde abgesagt. Tabassum, eine Muslimin und Major im Studiengang Biomedizintechnik, hätte bei der Abschlussfeier sprechen sollen, doch die Universität sah sich aufgrund von Sicherheitsbedenken gezwungen, ihre Teilnahme zu streichen. Hintergrund der Entscheidung sind Einwände pro-israelischer Gruppen gegenüber Tabassums Posts in den sozialen Medien, in denen sie palästinensische Standpunkte unterstützte.

Die Cancel-Kultur erreicht damit erneut eine akademische Institution und entfacht Diskussionen über Meinungsfreiheit und die Rolle von Universitäten als Debattenforum. Insbesondere seit dem jüngsten Konflikt zwischen Israel und der Hamas werden amerikanische Hochschulen immer wieder mit Auseinandersetzungen konfrontiert, die den schmalen Grat zwischen pro-palästinensischen Studentenprotesten und antisemitischen Tendenzen betreffen. Jüdische Studierende und Alumni beklagen in vielen Fällen, dass die Proteste gegen Israel in Antisemitismus umschlagen könnten, während die Protestierenden selbst von einer Zensur ihrer politischen Überzeugungen sprechen.

In einer Mitteilung drückte Tabassum, die sich als Tochter südasiatischer Einwanderer in erster Generation identifiziert, ihr Unverständnis und ihre Enttäuschung über die Entscheidung der Universität aus, einer Hasskampagne nachzugeben und damit ihre Stimme zum Schweigen zu bringen. Auch das Los Angeles Büro des Council on American-Islamic Relations äußerte seine sofortige Kritik.

Konfrontiert mit einer sich aufschaukelnden Debatte, verteidigte Andrew T. Guzman, Provost der Universität, die Entscheidung, indem er auf die eskalierende Gefahr von Sicherheitsrisiken und Störungen im Rahmen der Abschlusszeremonie hinwies. Guzman, der letztendlich über den Einsatz der Valedictorian entschied, betonte, dass die aufgeheizte Stimmung, angeheizt durch soziale Medien und den andauernden Nahostkonflikt, zu einem Klima geführt habe, das außerhalb der Universitätsmauern für hitzige Debatten sorge und zu schwer kalkulierbaren Sicherheitsrisiken führe.