Unity Software hat Anleger unerwartet positiv überrascht, indem es für das dritte Quartal 2024 einen geringeren Verlust als erwartet von $0,31 pro Aktie meldete – eine Verbesserung von 20 % gegenüber den pessimistischen Prognosen der Wall Street von $0,39. Trotzdem gibt es einen Haken: Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 18 % auf $446,5 Millionen. Besonders erfreulich zeigt sich das Abonnementmodell des Unternehmens, vor allem nach der Abschaffung der berüchtigten Runtime-Gebühr. Doch Herausforderungen im Bereich der Grow Solutions und rückläufige nicht-strategische Umsätze belasten weiterhin. Positiv zu vermerken ist, dass das bereinigte EBITDA mit $92 Millionen die Erwartungen übertraf und das neue Update Unity 6 als stabilste und effizienteste Version bisher an Fahrt gewinnt.
CEO Matt Bromberg manövriert das Unternehmen durch unruhige Gewässer mit mutigen Schritten: Neudefinierte Preismodelle, eine Erneuerung der Führungsebene - begrüßt werden CTO Steve Collins und CFO Jarrod Yahes - sowie eine technologische Überarbeitung, die den ROI für Entwickler erheblich steigern könnte. Namhafte Unternehmen wie KLM und die Deutsche Bahn deuten auf Unitys Potenzial jenseits der Gaming-Welt hin, dennoch hat die Aktie in diesem Jahr knapp 43 % ihres Wertes verloren. Die entscheidende Frage bleibt: Kann das Unternehmen die Dynamik zurückgewinnen oder werden makroökonomische Druck und harte Konkurrenz sie weiterhin zurückhalten?
Die überarbeitete Jahresprognose von Unity klingt vorsichtig optimistisch: Die Umsatzprognose wurde auf $1,7 Milliarden bis $1,71 Milliarden angehoben, das bereinigte EBITDA wird auf $363 bis $368 Millionen geschätzt. Das Management setzt auf anhaltendes Wachstum im Abonnementbereich und eine stärkere Marktpräsenz außerhalb des Gaming-Sektors. Doch letzteres steht und fällt mit der Umsetzung. Während Investoren diese Zahlen verdauen, richten sich alle Blicke auf den nächsten Quartalsbericht, um zu erkennen, ob Unity seine strategischen Ambitionen in greifbare Erfolge umsetzen kann.