15. Januar, 2025

Wirtschaft

UnitedHealth Group im Fokus: Erwartungen an 2025-Präsentation nach Trauertagen

UnitedHealth Group im Fokus: Erwartungen an 2025-Präsentation nach Trauertagen

Analysten und Anleger blicken gespannt auf das anstehende Quartalsergebnis von UnitedHealth Group. Erstmals wird das Unternehmen nach dem bedauerlichen Mord an Führungskraft Brian Thompson, dessen Schicksalstag das für letzte Woche geplante Investorentreffen verhinderte, über den Ausblick für 2025 berichten. Im Vorfeld hatte das Unternehmen am 3. Dezember in einer Pressemitteilung einen Gewinn am oberen Ende der Erwartungen von $29.50 bis $30 pro Aktie angekündigt. Der Mordfall löste eine Welle der Entrüstung über die Praktiken der Krankenversicherungsbranche in den sozialen Medien aus und warf Fragen darüber auf, ob UnitedHealth unter Druck geraten könnte, seine Geschäftspraktiken zu ändern. Laut UBS-Analyst AJ Rice steht die Demonstration des Vertrauens in den weiteren Ausblick im Fokus vieler Marktbeobachter. Im Zentrum der Diskussionen steht die Ausrichtung bei Medicare und Medicaid, zwei besonders herausfordernden Bereichen. Die Branche kämpft weiterhin mit hohen Gesundheitskosten, insbesondere bei Medicare-Plänen, die ältere Erwachsene und Menschen mit Behinderungen betreffen. Die während der COVID-19-Pandemie aufgeschobene Behandlung beeinflusst die Ausgaben nachhaltig. Gleichzeitig belastet eine unausgeglichene Nutzung von Medicaid-Plänen durch veränderte staatliche Richtlinien die Gewinnmargen, erklärt Morgensternanalystin Julie Utterback. Regulatorische Risiken könnten sich ebenfalls exponentiell erhöhen, da politische Entscheidungsträger erhebliche Aufmerksamkeit auf die Rolle von Pharmacy Benefit Managern richten, die bei den hohen Medikamentenkosten eine Schlüsselrolle spielen. UnitedHealths Tochtergesellschaft Optum ist eine der größten dieser Einrichtungen in den USA. In der Investorenszene beginnen sich Bedenken über potenzielle regulatorische Konsequenzen oder Verbraucherrückschläge zu manifestieren, so James Harlow von Novare Capital Management, einem bedeutenden Aktionär von UnitedHealth. Trotz der Herausforderungen erwartet man, dass UnitedHealth mit einer positiven Performance, Gewinnen und der Rückgabe von Kapital an die Aktionäre punkten könnte. Größere Themen für die Krankenversicherer sind weiterhin die Entwicklung von Patientenzahlen und Kosten, die sich erheblich auf die Marge und den Ausblick für 2025 auswirken werden. J.P. Morgan Analystin Lisa Gill hebt die Bedeutung dieser Faktoren hervor, da steuerliche Vergünstigungen im Rahmen des Affordable Care Act, besser bekannt als Obamacare, in Gefahr sein könnten, wenn der neue US-Präsident Donald Trump sein Amt am 20. Januar antritt. Laut Barclays-Analyst Andrew Mok besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die neuen politischen Entscheidungsträger die steuerlichen Vergünstigungen nicht verlängern werden, was zu einem signifikanten Rückgang der Obamacare-Einschreibung führen könnte. Vor allem im Bereich der öffentlichen Gesundheitsbörsen herrscht Unsicherheit, während das Medicare Advantage-Programm von einem stabileren Hintergrund profitieren könnte. Der Markt erwartet, dass UnitedHealth für das vierte Quartal einen Gewinn von $6.72 pro Aktie und einen Umsatz von $101.76 Milliarden bekanntgeben wird. Seit Thompsons Tod am 4. Dezember sind die Aktien um 11% auf etwa $543 gesunken, zeigen jedoch im Jahresvergleich einen Anstieg von nahezu 5%.