Das epische Aufeinandertreffen zwischen Manchester United und Manchester City am vergangenen Sonntag endete in einem dramatischen 2:1-Sieg für United. Aufsehen erregte jedoch nicht nur der späte Triumph, sondern auch die unerwarteten Personalentscheidungen des Trainers Ruben Amorim. Trotz des Verzichts auf die Offensivkräfte Marcus Rashford und Alejandro Garnacho, die zu Hause blieben, gelang es United, den amtierenden Meister im Etihad-Stadion in die Knie zu zwingen.
Amorim, der seit Mitte November das Ruder bei United führt, begründete seine Personalpolitik mit der Notwendigkeit, hohe Standards zu setzen. Dies schien im Kontext der jüngsten Umbrüche im Verein – wie der Trennung vom ehemaligen Sportdirektor Dan Ashworth – von besonderer Bedeutung. Spieler werden nicht rein disziplinarisch ausgeschlossen, sondern um generell eine neue Leistungs- und Verhaltenskultur zu etablieren, erklärte der 39-Jährige. Trainingseinsatz, Spielleistungen und auch das soziale Verhalten im Team stehen im Fokus seiner Strategie.
Der knappe, aber bedeutende Sieg sorgte für Erleichterung bei den Fans und gab United inmitten einer schwierigen Saison neuen Mut. Trotz der weiterhin prekären Tabellenlage auf Platz 13, bot der Erfolg gegen City ein versöhnliches Bild, nachdem United vor einer Woche eine schmerzhafte Niederlage gegen Nottingham erlitt. Amorim bleibt realistisch: „Nächste Woche stehen uns drei Spiele bevor, die unsere Saison weiter prägen werden. Doch heute genießen wir den Moment – für zehn Minuten!“
Fernandes, der in der 88. Minute einen Elfmeter verwandelte, sowie Amad Diallo, der in der Nachspielzeit traf, waren die Helden des Abends. Matheus Nunes’ Foul an Diallo eröffnete die Chance für diesen Prestigeerfolg, was die geschichtsträchtige Bedeutung des Sieges noch weiter unterstrich. Diallo schrieb gleichzeitig Geschichte, denn ein so spätes Tor gegen einen Titelverteidiger – zum Sieg – ist eine seltene Besonderheit in der Premier League.