13. September, 2024

Grün

Uniper schreitet bei der Wasserstoffspeicherung voran

Uniper schreitet bei der Wasserstoffspeicherung voran

Deutschlands führender Erdgasspeicher-Betreiber Uniper stellt im ostfriesischen Krummhörn einen unterirdischen Testspeicher für Wasserstoff vor. Über einen Zeitraum von rund zwei Jahren soll dort untersucht werden, wie Materialien und Technik mit dem Gas interagieren. Zudem wird die Einspeicherung unter realen Bedingungen getestet. Die Inbetriebnahme des Speichers steht kurz bevor. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) wird ebenfalls an der Präsentation teilnehmen. Das Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines Speichersystems für klimaneutral erzeugten Wasserstoff im großen Maßstab. Uniper experimentiert bereits im bayerischen Bierwang mit der Speicherung von Wasserstoff in porösem Gestein. CO2-neutral erzeugter Wasserstoff könnte in einem klimaneutralen Wirtschaftssystem eine zentrale Rolle spielen. Geplant ist, diesen Wasserstoff zur Stromerzeugung in Gaskraftwerken zu nutzen, wenn Wind- oder Sonnenstrom fehlt. In der Stahlproduktion könnte Wasserstoff Koks ersetzen und erhebliche Mengen an Kohlendioxid einsparen. Experten erwarten künftig einen erheblichen Bedarf an Wasserstoffspeichern in Deutschland. Eine Wasserstoffpipeline soll in unmittelbarer Nähe der Kaverne verlaufen, was die Standortwahl zusätzlich attraktiv macht. Der in der Energiekrise verstaatlichte Uniper-Konzern sieht sich als Pionier im Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft. Das Unternehmen plant Großprojekte in Deutschland, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden. So soll beispielsweise in Wilhelmshaven ein großer Elektrolyseur zur Wasserstoffgewinnung und ein Anlandeterminal für grünes Ammoniak entstehen. Uniper ist jedoch nicht allein in diesem innovativen Feld. Der Oldenburger Energiekonzern EWE testet ebenfalls die Speicherung von Wasserstoff in einer Kaverne in Rüdersdorf bei Berlin und untersucht die betrieblichen Anforderungen.