08. Oktober, 2024

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Uniper: Deutschland plant einen der größten Aktienverkäufe seit Jahren

Uniper: Deutschland plant einen der größten Aktienverkäufe seit Jahren

Die deutsche Regierung hat eine Auswahl von Finanzinstituten getroffen, um eine potenzielle Reduzierung ihrer Beteiligung an dem Energieunternehmen Uniper vorzubereiten. Uniper, derzeit zu über 99% im Staatsbesitz, war nach der Ukraine-Krise 2022 durch die Abhängigkeit von russischem Gas in Schieflage geraten. Der Verkauf könnte zu einem der größten Aktientransaktionen in der jüngeren deutschen Geschichte werden. Citigroup, Deutsche Bank und UBS wurden als globale Koordinatoren für diese mögliche Aktienplatzierung benannt. Weitere Banken könnten bis zur geplanten Durchführung im ersten Quartal des nächsten Jahres hinzukommen. Die Europäische Kommission hatte nach der staatlichen Rettung Unipers gefordert, dass Deutschland seinen Anteil bis Ende 2028 auf nicht mehr als 25% plus eine Aktie reduziert. Der Verkaufsprozess wird von UBS und der Beratungsfirma Roland Berger begleitet. Aufgrund des geringen Streubesitzes könnte der Verkauf als eine Art "Re-IPO" wahrgenommen werden. In einem Bestreben, seine Attraktivität für Investoren zu steigern, versucht Uniper derzeit, Vermögenswerte abzustoßen, darunter auch Verträge zur Kohlebeschaffung. Die jüngsten Schritte umfassen den geplanten Verkauf des Kohlekraftwerks Datteln 4 und die dauerhafte Stilllegung des Kraftwerks Heyden 4. Einige europäische Staaten reduzieren inmitten eines Markthochs ihre Unternehmensbeteiligungen. So hat Deutschland kürzlich einen Teil seiner Anteile an der Commerzbank verkauft, nachdem der Aktienpreis erheblich gestiegen war. Überraschend war, dass UniCredit, eine italienische Bank, sofort 4,5% der freigegebenen Anteile erwarb und damit zum zweitgrößten Aktionär der Commerzbank wurde.