25. Februar, 2025

Politik

Union und SPD vor komplizierten Regierungsverhandlungen: Merz drängt auf Tempo

Union und SPD vor komplizierten Regierungsverhandlungen: Merz drängt auf Tempo

In der deutschen Politik bahnen sich komplexe Verhandlungen zwischen Union und SPD zur Bildung einer neuen Bundesregierung an. Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, gibt das Tempo für die anstehenden Gespräche mit der SPD vor. Laut Merz drängen die aktuellen Themen und dulden keinen Aufschub, weshalb er auf einen zügigen Verhandlungsbeginn Wert legt. Im Gegensatz dazu betont der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, dass die SPD ihre Verantwortung zwar ernst nimmt, sich jedoch zu keinem unüberlegten Handeln drängen lässt. Ein zentraler Knackpunkt der Diskussionen könnte die Finanzierung der Verteidigung und der Sicherheit Deutschlands sowie die Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland sein. Während Merz eine Reform der Schuldenbremse zur Finanzierung von Verteidigungsaufgaben ablehnt, fordert die SPD entsprechende Veränderungen. Merz traf sich im Kanzleramt mit dem amtierenden Kanzler Olaf Scholz zu einem Gespräch, bei dem es vermutlich um die Übergangsphase bis zur Regierungsbildung ging. Details des Gesprächs wurden zunächst nicht bekannt. Nach einem klaren Wahlsieg der Union arbeitet alles auf eine Koalition von CDU/CSU und SPD hin. In den Gesprächen mit der SPD fordert Merz Klarheit in den Bereichen Außen- und Sicherheitspolitik, Migration und Wirtschaft. Er äußerte die Zuversicht, dass ein guter Koalitionsvertrag mit den Sozialdemokraten in absehbarer Zeit vereinbart werden kann, sodass zu Ostern eine handlungsfähige Regierung entstehen könnte. Unterdessen verlangt Mützenich von seinem möglichen Nachfolger Lars Klingbeil, die Verhandlungen mit der Union entschlossen und mit klarer Autorität zu führen. Klingbeil hatte betont, dass eine Regierung mit den Sozialdemokraten noch nicht sicher sei. Auch das Wahlrecht entpuppt sich als Streitpunkt zwischen den Parteien. Die Union fordert eine Reform, die Skepsis bei der SPD hervorruft. Bayern Ministerpräsident Markus Söder mahnt angesichts der politischen Situation zur Bildung einer handlungsfähigen Regierung, die Migration und Wirtschaft angeht. Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, ruft dazu auf, Kompromisse zu finden und eine Regierung der nationalen Verantwortung zu formen. Merz kündigte an, auf Unionsseite zusammen mit Söder die Gespräche zu leiten. Bei der SPD erwarte er die Beteiligung der Parteivorsitzenden. Merz wurde kürzlich mit 98 Prozent der Stimmen als Unionsfraktionschef bestätigt, ein deutlicher Vertrauensbeweis nach seiner Wahl im Jahr 2022.