Die politische Landschaft Deutschlands erfährt eine deutliche Erschütterung, nachdem die Union ihren Fünf-Punkte-Plan zur Verschärfung der Migrationspolitik mithilfe der Stimmen der AfD im Bundestag durchgebracht hat. Für Bundeskanzler Olaf Scholz markiert dieser Tag einen Wendepunkt in der Nachkriegsgeschichte, da der seit Jahrzehnten bestehende Konsens der demokratischen Parteien, nicht mit der extremen Rechten zusammenzuarbeiten, nun aufgekündigt scheint. Die Union, angeführt von Friedrich Merz, bestreitet jedoch jegliche Zusammenarbeit mit der AfD entschieden. Formal gesehen, ist die Union die Gewinnerin, indem sie ihre Pläne trotz Widerstands der Minderheitsregierung von SPD und Grünen durchsetzt. Allerdings war die AfD als Mehrheitsbeschafferin entscheidend beteiligt, was in politisch-gesellschaftlicher Hinsicht signifikante Implikationen mit sich bringt. Der Antrag selbst hat keine rechtliche Bindung, doch das politische Signal ist unübersehbar. Einen weiteren Test wird es bald geben, wenn ein konkretes Gesetz zur Migrationsbegrenzung zur Abstimmung steht. Die Union zeigt keine Anzeichen, ihre Pläne trotz des vorangegangenen Eklats zurückzuziehen. Die FDP und BSW signalisieren ebenfalls Unterstützung, was erneut eine situation schaffen könnte, in der die AfD eine entscheidende Rolle spielt und der Beschluss diesmal rechtliche Folgen hätte. Im laufenden Wahlkampf werden die Themen Migration und der Umgang mit der AfD zunehmend zentral. Während die SPD auf eine drohende schwarz-blaue Koalition hinweist, zielt Friedrich Merz darauf ab, mit der AfD keine Koalition einzugehen. Doch Scholz betont, dass ein Vertrauen in Merz nach dessen jüngstem Vorgehen schwierig sei. Diskussionen über mögliche Koalitionen zwischen CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP nach der Wahl werden durch das aktuelle politische Klima zusätzlich belastet.