Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz soll die Union als Spitzenkandidat in die nächste Bundestagswahl 2025 führen. Diese Entscheidung fiel auf ein Treffen der Parteichefs Friedrich Merz und Markus Söder in der bayerischen Landesvertretung in Berlin-Mitte. CSU-Chef Söder verzichtet auf eine eigene Kanzlerkandidatur und unterstützt stattdessen Merz.
Merz, der seit Januar 2022 CDU-Vorsitzender ist, hat seither die Partei nach dem katastrophalen Wahlergebnis von 2021 und dem Ende der 16-jährigen Kanzlerschaft Angela Merkels neu ausgerichtet. Bei seiner Wahl im dritten Anlauf vereinte Merz die Partei hinter einem modernisierten Grundsatzprogramm.
Überraschend nahm sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst aus dem Rennen und sicherte Merz die Unterstützung der NRW-CDU zu. Auch Söder und Merz hatten bereits seit längerem geplant, die Frage der Kanzlerkandidatur im Spätsommer 2023 zu klären. Der offizielle Beschluss wird in den Parteigremien von CDU und CSU fallen, die am Montag nach den Landtagswahlen tagen.
Rückblickend gab es zwischen Söder und dem damaligen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet einen heftigen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur, der die Union letztlich die Wahl kostete. Merz warnte kürzlich, dass eine Wiederholung dieser internen Konflikte die Erfolgschancen bei der nächsten Bundestagswahl erheblich schmälern würde.
Öffentlich wird nun mit Spannung erwartet, wie klar und umfassend Söder die Kanzlerkandidatur von Merz unterstützen wird. Beide Parteivorsitzenden wollen mit ihrer gemeinsamen Entscheidung ein geschlossenes Auftreten der Union gewährleisten und die Basis für ein erfolgreiches Wahljahr 2025 schaffen.