23. September, 2024

Politik

Union beschwört Geschlossenheit: Merz als Kanzlerkandidat für 2025 bestätigt

Union beschwört Geschlossenheit: Merz als Kanzlerkandidat für 2025 bestätigt

Die Union legt ihre Niederlage bei der Landtagswahl in Brandenburg rasch ad acta und richtet den Fokus auf die Bundestagswahl in einem Jahr. Mit einhelligem Rückhalt von CDU und CSU wurde in Berlin und München Friedrich Merz als gemeinsamer Kanzlerkandidat bestätigt. Bereits zuvor hatten sich die Parteivorsitzenden Friedrich Merz und Markus Söder auf diese Kandidatur geeinigt. „Heute in einem Jahr und einer Woche werde man voraussichtlich wieder hier stehen“, sagte Merz im Konrad-Adenauer-Haus, „und dann möchte ich, dass wir feststellen können, dass wir die Bundestagswahl 2025 gewonnen haben.“

In einer ungewöhnlich emotionalen Pressekonferenz im Konrad-Adenauer-Haus applaudierten nicht die Journalisten, sondern die Mitarbeiter der CDU-Zentrale. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann verkündete, dass CDU-Präsidium und Bundesvorstand Merz einstimmig zum Spitzenkandidaten bestimmt hätten, was auch nahezu zeitgleich der CSU-Vorstand in München tat. „Friedrich Merz ist der richtige Mann zur richtigen Zeit“, so Linnemann. Angesichts eines wirtschaftlichen Abschwungs und des bröckelnden gesellschaftlichen Zusammenhalts brauche Deutschland nun einen starken Führer mit Kompetenz.

Die schmerzhafte Niederlage in Brandenburg mit nur 12,1 Prozent und dem vierten Platz bei der Landtagswahl wurde kurz und knapp abgehandelt. Merz erklärte, die CDU sei zwischen AfD und SPD zerrieben worden, was das Ergebnis äußerer Umstände sei. „Wer Ministerpräsident Dietmar Woidke weiter wollte, musste SPD wählen, wer nicht, wählte AfD. Da blieb wenig Raum für uns“, so Merz. Markus Söder ergänzte in München, Brandenburg sei ein Sonderfall und biete keinen Anlass für Dämpfer in Bezug auf Merz' Kandidatur.

Merz erwartet, dass Bundeskanzler Olaf Scholz als Spitzenkandidat der SPD in den Bundestagswahlkampf zieht. „Ich sehe keine Möglichkeit, dass sich das noch einmal ändern könnte“, so Merz. Er freue sich auf die Auseinandersetzung mit Scholz angesichts der aktuellen Regierungsshows. Auch auf einen harten Wahlkampf stellt sich Merz ein und kündigt an, konsequent mit Sachthemen antworten zu wollen, um Deutschland wieder auf Kurs zu bringen.

Ein zentrales Thema war die Geschlossenheit von CDU und CSU. „Die Erfahrung des Bundestagswahlkampfes 2021 steckt uns allen noch in den Knochen. Wir wollen diese Wahl gewinnen, und das geht nur in großer Geschlossenheit“, betonte Merz. Söder unterstrich die Gemeinsamkeiten der beiden Parteien und wies Differenzen von der Seitenlinie zurück. „Die CSU ist gut auf Kurs und wird alles dazu beitragen, dass es ein gesamtdeutsch gutes Ergebnis gibt“, so Söder.

Ein erkennbarer Unterschied bleibt jedoch in der Bewertung der Grünen. Während Söder eine Zusammenarbeit strikt ausschließt und mit einem CSU-Veto droht, zeigt sich Merz offener für eine Zusammenarbeit, sollte eine grundsätzliche Veränderung bei den Grünen stattfinden. Merz betonte, dass die Grünen selbst in der Hand hätten, wieder ein ernsthafter Gesprächspartner zu werden.