05. Februar, 2025

Wirtschaft

UniCredit startet Großoffensive in Deutschland: Übernahme der Commerzbank-Anteile treibt Konsolidierung voran

UniCredit startet Großoffensive in Deutschland: Übernahme der Commerzbank-Anteile treibt Konsolidierung voran

Die italienische Bank UniCredit hat einen 9-prozentigen Anteil an ihrem deutschen Konkurrenten Commerzbank erworben und plant regulatorische Schritte, um diesen Anteil weiter zu erhöhen. Diese Maßnahme könnte der Türöffner für eine lang ersehnte Konsolidierung im Bankensektor der größten europäischen Volkswirtschaft sein.

UniCredit erwarb die Hälfte des Anteils von der deutschen Regierung und kaufte weitere 4,5 Prozent auf dem freien Markt. Die italienische Bank besitzt bereits die Münchner HypoVereinsbank und gilt seit langem als idealer Kandidat für eine Übernahme der Commerzbank. Eine Kombination beider Banken könnte zu einem deutschen Finanzgiganten führen.

Am Mittwochmorgen erklärte UniCredit, dass sie mit der Commerzbank AG zusammenarbeiten wolle, um wertsteigernde Möglichkeiten für alle Interessengruppen beider Banken zu prüfen. Zudem unterstütze UniCredit die Management- und Aufsichtsräte der Frankfurter Bank und würdigte die Fortschritte, die sie bei der Verbesserung der Bankleistung erzielt haben.

UniCredit kündigte an, regulatorische Anträge zu stellen, um möglicherweise ihren Anteil an der Commerzbank auf mehr als 9,9 Prozent zu erhöhen, "wenn und falls notwendig". Zukünftige Entscheidungen würden jedoch davon abhängen, ob die Investition UniCredits strengen finanziellen Parametern entspreche, die klar und konsequent dem Markt kommuniziert wurden.

Die Commerzbank lehnte es ab, sich zu dem Thema zu äußern.

Die Finanzagentur Deutschlands, zuständig für das Schuldenmanagement, die Kreditaufnahme und das Cash-Management der Regierung, erklärte am Mittwochmorgen, dass UniCredit 700 Millionen Euro für die 53 Millionen Aktien bezahlen werde, die die deutsche Regierung am Dienstag zum Verkauf angeboten hatte. Es hieß, dass UniCredit "deutlich" alle anderen Bieter übertroffen habe.

Berlin hatte letzte Woche angekündigt, seinen 16,5-Prozent-Anteil an der Commerzbank, den es seit der Rettung des Instituts während der Finanzkrise 2009 hält, reduzieren zu wollen. Der staatliche Anteil ist nun auf 12 Prozent gefallen, und die Regierung hat sich zu einer Sperrfrist von 90 Tagen verpflichtet, bevor weitere Commerzbank-Aktien verkauft werden.