UniCredit hat offiziell ein Kaufangebot für die Übernahme des Konkurrenten Banco BPM bei der italienischen Marktaufsicht eingereicht, nachdem das Angebot bereits Ende November veröffentlicht wurde. Der Vorstandsvorsitzende Andrea Orcel bezeichnete den Kaufpreis als angemessen und sieht in dem Angebot einen soliden Werteversprechens für die Aktionäre.
Das 10-Milliarden-Euro-Aktienangebot wurde verbindlich gemacht, jedoch notieren die Aktien von Banco BPM derzeit deutlich über dem offerierten Preis, was auf eine Spekulation der Investoren von einem verbesserten Angebot hindeutet. Orcel zeigte sich jedoch fest überzeugt vom ursprünglichen Vorschlag und verwies darauf, dass jede Akquisition auf lange Sicht Mehrwert für die Aktionäre schaffen müsse. Er betonte zudem, dass jede Transaktion mindestens eine Rendite von 15 Prozent erzielen sollte.
Orcel ließ durchblicken, dass UniCredit eine Ergänzung ihres Angebots um einen Bargeldanteil in Erwägung ziehen könnte. Spekulativ ist, dass steigender Konsolidierungsdruck auf dem heimischen Markt diese Entscheidung begünstigt haben könnte. In einem herausfordernden Marktumfeld sieht Orcel die wachsende Stabilität und Diversifikation von UniCredit als attraktiveren Vorteil für die Anteilseigner von BPM.
Im Rahmen dieser geplanten Transaktion hat UniCredit eine Prämie von 15 Prozent auf den Aktienkurs angeboten, bevor BPM selbst ein Angebot für Anima Holding abgegeben hatte, was Kursgewinne hervorbrachte. UniCredit bemüht sich zudem um Gespräche mit Crédit Agricole, dem größten BPM-Aktionär, um möglicherweise gemeinsame Geschäftsstrategien zu erörtern. Hierfür hat Crédit Agricole seine Anteile an BPM aufgestockt, um seine Verhandlungsposition zu verbessern.