26. Februar, 2025

Wirtschaft

Unicredit plant bedeutende Minderheitsbeteiligung an der Commerzbank

Unicredit plant bedeutende Minderheitsbeteiligung an der Commerzbank

Die italienische Großbank Unicredit hat einen bedeutenden Schritt zur Expansion ihrer Beteiligung in Deutschland unternommen und beim Bundeskartellamt offiziell den Erwerb eines Minderheitenanteils an der Commerzbank zur Prüfung eingereicht. Laut einem Sprecher der Behörde wird derzeit untersucht, welche Auswirkungen dieser Beteiligungserwerb auf den Wettbewerb haben könnte. Unicredit strebt eine Beteiligung von bis zu 29,99 Prozent an der Commerzbank an, die als die zweitgrößte Privatbank Deutschlands gilt.

Das Bundeskartellamt hat erklärt, dass es für die erste Phase der Untersuchung einen Zeitraum von bis zu einem Monat veranschlagt, wobei die Möglichkeit besteht, die Prüfung um bis zu vier Monate zu vertiefen. Inzwischen ist der Vorgang offiziell in die Liste der laufenden Verfahren aufgenommen worden, wie aus einer Mitteilung des Kartellamts hervorgeht.

Parallel dazu hat auch die Europäische Bankenaufsicht, die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelt ist, ihre eigenen Prüfmaßnahmen eingeleitet. Diese konzentrieren sich auf Investoren, die beabsichtigen, Anteile von zehn Prozent oder mehr an einer Bank zu halten, um ihre Eignung als Aktionäre zu bewerten. Bereits im September hat Unicredit den Teilausstieg des Bundes genutzt und entscheidende Schritte unternommen, um ihre Kontrolle über die Commerzbank auszudehnen. Aktuell hält die Bank rund 28 Prozent der Anteile – darunter 9,5 Prozent in Form von Aktien und weitere 18,5 Prozent über Finanzinstrumente. Erreicht Unicredit die 30-Prozent-Grenze, wäre sie gesetzlich verpflichtet, ein Übernahmeangebot abzugeben. Dieses Vorgehen stößt jedoch auf den Widerstand der Commerzbank, des Betriebsrats, der Gewerkschaften sowie der Bundesregierung.