25. September, 2024

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Unicredit hält sich Optionen bei Commerzbank offen

Unicredit hält sich Optionen bei Commerzbank offen

Im Zuge des Engagements bei der Commerzbank signalisiert Unicredit-Chef Andrea Orcel Offenheit für verschiedene Zukunftsszenarien, wobei er die Vorzüge einer grenzüberschreitenden Fusion betont. Laut Orcel handelt es sich bei der Beteiligung an der Commerzbank primär um ein Investment ohne derzeitige Übernahmepläne, wie er auf einer Konferenz der Bank of America in London erklärte. Orcel sieht in einer potenziellen Fusion mit dem Frankfurter Dax-Konzern eine Prüfung für ganz Europa, das seiner Meinung nach größere Banken benötigt. Eine strategische Partnerschaft zwischen Commerzbank und Unicredit könnte demnach Synergien erzeugen und die Position beider Banken stärken. Dabei hob er hervor, dass Unicredit durch ihre Tochtergesellschaft HypoVereinsbank, die bereits 2005 übernommen wurde, Erfahrung auf dem deutschen Markt gesammelt hat. Gleichzeitig betonte Orcel, dass Unicredit nicht unter Zeitdruck stehe und flexible Handlungsoptionen habe. So sei auch ein möglicher Verkauf des Commerzbank-Anteils nicht ausgeschlossen. Für größere Fusionen betonte er die Notwendigkeit eines Konsenses auf beiden Seiten der Verhandlungen. Auf die Frage nach Gesprächen mit der deutschen Regierung, die dem Vorhaben von Unicredit skeptisch gegenüberstehen könnte, erklärte Orcel, dass bereits mehrfach Dialoge mit wichtigen Aktionären stattgefunden hätten. Unicredit bleibe offen für künftige Gespräche und weitere Dialoge. Die italienische Bank hat den jüngsten Teilverkauf des Bundes ausgenutzt, um im größeren Umfang bei der Commerzbank einzusteigen. Über verschiedene Finanzinstrumente hat sich Unicredit die Möglichkeit gesichert, ihren aktuellen Anteil von neun auf 21 Prozent zu erhöhen, was sie zum größten Aktionär vor dem Bund machen würde, der etwa 12 Prozent hält.