22. Januar, 2025

Wirtschaft

UniCredit drängt auf Übernahmeentscheidung bei Commerzbank: Ein Ringen um Klarheit

UniCredit drängt auf Übernahmeentscheidung bei Commerzbank: Ein Ringen um Klarheit

Der Druck auf die Verhandlungen zur möglichen Übernahme der Commerzbank durch die italienische Großbank UniCredit nimmt weiter zu. Andrea Orcel, der Chef der UniCredit, erklärte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", dass er sich eine klare Antwort bis Ende des Jahres wünsche. Entscheidend sei die Unterstützung der Bundesregierung, ohne deren Rückhalt das Vorhaben schwierig bleibe. Orcel äußerte seine Hoffnung, dass bis spätestens Ende des Jahres eine definitive Klarheit bestünde. Die bisherige Haltung der Bundesregierung unter dem amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz war eindeutig: eine Unabhängigkeit der Commerzbank sei wünschenswert, während die Pläne der UniCredit wenig Zuspruch fanden. Dies könnte sich nach den Neuwahlen zum Bundestag im Februar ändern, wenn die politische Landschaft neu geordnet wird und sich neue Koalitionen formieren. Orcel bekräftigte indessen, dass das Interesse an einem Zusammenschluss fortbestehe, bereit jedoch, gegebenenfalls einen Rückzug in Betracht zu ziehen. UniCredit hatte im vergangenen Sommer durch den überraschenden Einstieg in größerem Umfang Anteile an der Commerzbank erworben. Derzeit hält das Mailänder Finanzinstitut etwa 28 Prozent der Aktien, von denen sie 9,5 Prozent direkt besitzen und weitere 18,5 Prozent durch Finanzinstrumente kontrollieren. Dennoch stehen der Führung der Commerzbank, der Betriebsrat sowie die Gewerkschaften und die Bundesregierung dem Übernahmeangebot skeptisch gegenüber und lehnen es ab.