Unicredit bekräftigt Interesse an Commerzbank – Aktienkurse klettern

Unicredit-CEO Andrea Orcel hat erneut das Interesse an einer möglichen Übernahme der Commerzbank bekräftigt. In einem Interview mit Bloomberg TV erklärte er, dass der Erwerb der Commerzbank eine Option sei. Orcel betonte jedoch die Flexibilität der italienischen Bank hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise, nachdem Unicredit kürzlich einen Anteil von neun Prozent erworben hat. Er schloss eine Erhöhung oder Reduzierung des Anteils nicht aus und betonte: „Wir sind sehr geduldig.“ Orcel, der seit April 2021 an der Spitze von Unicredit steht, hat immer wieder sein Interesse an Übernahmen betont. Bei der Commerzbank nutzte er die Gelegenheit, die sich durch die von der Regierung angekündigte Reduzierung des Staatsanteils bot. Im Rahmen einer Auktion erwarb Unicredit zunächst ein Paket von 4,5 Prozent, überbot dabei alle anderen Bieter und zahlte einen höheren Preis als den jüngsten Börsenkurs. Weitere 4,5 Prozent wurden am freien Markt dazugekauft. Diese überraschenden Schritte der Unicredit befeuerten Übernahmespekulationen weiter. Der Kurs der Commerzbank-Aktie stieg infolgedessen am Mittwoch um 17 Prozent. Auch heute setzte er seinen Aufwärtstrend fort und kletterte zuletzt um fast drei Prozent, was den Börsenwert der Commerzbank auf knapp 18 Milliarden Euro ansteigen ließ. Auch Unicredit profitierte von der Ankündigung: Die Aktie der italienischen Bank legte seitdem um etwas mehr als zwei Prozent zu, was ihre Jahresgewinne deutlich ausbaute. Seit Ende 2023 ist die Marktkapitalisierung von Unicredit um rund die Hälfte gestiegen und beläuft sich nun auf über 60 Milliarden Euro.