In Litauen beschäftigt der Absturz eines Frachtflugzeugs weiterhin die Ermittler, die fieberhaft nach Ursachen forschen. Obwohl konkrete Antworten derzeit noch ausstehen, wird die Möglichkeit eines Terroranschlags oder von Sabotage ausgeschlossen. Die Swift-Air-Maschine, die im Auftrag von DHL von Leipzig nach Vilnius unterwegs war, stürzte kurz vor der Landung ab. Eine mögliche russische Beteiligung wird hingegen nicht völlig ausgeschlossen.
Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich im ZDF und betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung, bevor Schuldzuweisungen getroffen werden. Er deutete an, dass hybride Kriegsführung auch in Deutschland bemerkbar sei und warnte vor vorschnellen Schlüssen, während er weitere Ermittlungen unterstrich.
Vier Besatzungsmitglieder waren an Bord, als das Flugzeug in ein Wohngebiet stürzte. Ein Besatzungsmitglied verstarb, während drei ins Krankenhaus gebracht wurden, von denen sich mindestens eines in einem ernsten Zustand befindet. Erste Befragungen von Überlebenden offenbarten keine ungewöhnlichen Aktivitäten an Bord.
Der noch nicht geborgene Flugschreiber soll weitere Aufklärung bringen. Unterstützung erhalten die litauischen Behörden von internationalen Experten, darunter deutsche, spanische und US-amerikanische Ermittler. Die Ermittlungen umfassen auch die Untersuchung der Anflugsysteme des Flughafens, die zuvor routinemäßig überprüft wurden.
Außenministerin Annalena Baerbock fordert umfassende Aufklärung und schließt umsichtige Ermittlungen in alle Richtungen nicht aus. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius mahnte zusätzliche Vorsicht bei verdächtigen Frachtsendungen an, wobei er auf die generelle Schwierigkeit hinwies, absolute Sicherheit zu gewährleisten.
Das Ereignis weckt Bedenken, da deutsche Sicherheitsbehörden bereits vor möglichen Gefahren durch unkonventionelle Brandsätze, die über Frachtdienstleister verschickt werden, gewarnt hatten. Besonders DHL rückte in den Fokus, nachdem ein verdächtiges Paket aufgefallen war. Die bisherigen Ermittlungen führten bereits in Litauen zu Festnahmen.