Die Nachricht, dass Donald Trump Robert F. Kennedy junior als Gesundheitsminister nominiert hat, sorgt für Furore. Eine interessante Kombination: Trump, bekannt für seine Vorliebe für Fast Food und Öl, und Kennedy, der sich für gesunde Ernährung und Bewegung starkmacht und sich vehement gegen die Impfstoffindustrie stellt. Trumps Entscheidung am 14. November stieß auf Entsetzen in der Gesundheitsbranche.
Öffentliche Gesundheitsexperten zeigten sich schockiert. Dr. Peter Lurie vom Centre for Science in Public Interest bezeichnete Kennedy als völlig ungeeignet für diese Rolle, da er als Impfgegner bekannt ist. Die Aktienkurse von Impfstoffherstellern wie Moderna und Pfizer reagierten mit Kursverlusten auf die Nachricht.
Kennedys langerfreundliche Haltung gegenüber bewährten Impfungen trägt zur Panik bei. Seine Ansichten zur Abschaffung zentraler Gesundheitsbehörden und die Förderung von Alternativen zur Schulmedizin alarmieren viele. Seine Initiative "Make America Healthy Again", die Trump im Wahlkampf aufgriff, verrät einige seiner Prioritäten, doch andere Fragen, wie etwa zur Drogenpreispolitik, bleiben offen.
Trump steht bislang hinter Kennedy und teilt dessen Kritik an der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Doch Skeptiker befürchten, dass wichtige Gesundheitsprogramme eingestellt werden könnten. Kennedys Drang, chronische Krankheiten zu bekämpfen, ist indes positiv zu werten, auch wenn seine Haltung zur Industrie Widerstände im Kongress hervorrufen könnte, insbesondere bei den Republikanern. Diese stützen sich oft auf die Branchen, die Kennedy offen angreift.
Obwohl einige Republikaner wie Josh Hawley Unterstützung signalisieren, ist die Meinung nicht einheitlich. Bill Cassidy zeigt sich abwartend und fordert mehr Klarheit über Kennedys politische Ausrichtung. Die Dauer und der Einfluss von Kennedys Rolle werden letztlich von Trumps Zuversicht und Geduld abhängen. Solange Trump nicht die gleichen gesundheitspolitischen Interessen verfolgt, hat Kennedy Spielraum. Doch dies könnte sich ändern, sollte Trump mit einer unübersehbaren Gesundheitskrise konfrontiert werden oder wenn er Kennedys Einmischung in seine gastronomischen Vorlieben zu spüren bekommt.