26. April, 2025

KI

Ungewöhnlicher Vergleich: Clearview AI bietet 23 Prozent Beteiligung für Klagebeilegung

Ungewöhnlicher Vergleich: Clearview AI bietet 23 Prozent Beteiligung für Klagebeilegung

Clearview AI, bekannt für seine umfangreiche Gesichtserkennungsdatenbank, plant, eine Datenschutzklage in den USA mit einem außergewöhnlichen Angebot beizulegen. Die Kläger sollen 23 Prozent der Unternehmensanteile erhalten.

2020 wurde Clearview AI durch einen Bericht der 'New York Times' prominent, der offenlegte, dass das Unternehmen massenhaft öffentlich zugängliche Fotos von Plattformen wie Facebook und Instagram gesammelt hatte, um eine Gesichtserkennungsdatenbank zu erstellen, die an US-Polizeibehörden verkauft wurde.

Viele betroffenen US-Bürger klagten daraufhin und erreichten den Status einer Sammelklage. Eine Niederlage vor Gericht könnte bedeuten, dass jeder Internetnutzer, dessen Bild online zu finden ist, Anspruch auf Entschädigung hat.

Die Anwälte von Clearview betonten in den Vergleichsverhandlungen, dass eine angemessene Bargeldzahlung nicht möglich sei, da Clearview schlichtweg nicht über die erforderlichen Mittel verfüge. Anfang dieses Jahres wurde Clearview AI auf 225 Millionen Dollar geschätzt, sodass der angebotene Anteil einen Wert von etwa 52 Millionen Dollar hat. Aus diesem Betrag wollen die Anwälte der Kläger rund 20 Millionen Dollar für ihre Arbeit beanspruchen.

Sollte es zu einem Börsengang oder Verkauf von Clearview kommen, würden die Kläger entsprechend ihrem Anteil profitieren. Alternativ könnten sie auch Anspruch auf 17 Prozent der künftigen Erlöse von Clearview bis Ende September 2027 erheben. Die Vereinbarung muss noch vom zuständigen Gericht in Chicago genehmigt werden.

Jay Edelson, ein Anwalt, der bereits an einer früheren Klage gegen Clearview AI beteiligt war, kritisierte die Lösung in der 'New York Times'. Er bemängelte, dass Menschen, deren Datenschutzrechte verletzt wurden, nun finanziell davon abhängig sind, dass Clearview weiterhin ähnliche Praktiken verfolgt.