Die deutschen Bundesanleihen erlebten zur Wochenmitte leichte Kursverluste. Der Euro-Bund-Future, entscheidend für die Richtung der Märkte, fiel am Nachmittag um 0,03 Prozent und notierte bei 132,85 Punkten. Parallel dazu verharrte die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen bei 2,31 Prozent.
Weiterhin steht die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank im Fokus des Anleihemarkts. Experten erwarten im Dezember mehrheitlich eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Doch angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten deutet sich für einige auch eine größere Anpassung um 0,50 Punkte an. Innerhalb der EZB herrscht dazu Uneinigkeit.
Robert Holzmann, Mitglied des EZB-Rates, äußerte Skepsis gegenüber einer deutlichen Zinsreduzierung bei der kommenden Sitzung. Seiner Meinung nach unterstützen die vorliegenden Daten eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte im Dezember nicht. Im Gegensatz dazu sieht Mario Centeno, ebenfalls Ratsmitglied, Raum für eine solche Reduktion. Die gegenwärtige konjunkturelle Lage spreche seiner Einschätzung nach dafür.
Bundesbankchef Joachim Nagel pflegt derweil eine abwartende Haltung. Ihm zufolge ist es nicht zielführend, sich fest auf ein bestimmtes Szenario zu versteifen. Angesichts der volatilen Lage plädiert er für Entscheidungsflexibilität und die Bereitschaft, auf neue Daten reagieren zu können.