12. März, 2025

Wirtschaft

Ungarn strebt neue Gasstrategie in Zusammenarbeit mit Russland und Ukraine an

Ungarn strebt neue Gasstrategie in Zusammenarbeit mit Russland und Ukraine an

In einem diplomatischen Balanceakt verhandelt Ungarn mit Russland und der Ukraine über die Aufrechterhaltung der Gaslieferungen durch ukrainisches Territorium. Obwohl mittlerweile die Mehrheit der russischen Gasimporte über die Türkstream-Pipeline läuft, ist Premierminister Viktor Orban entschlossen, diese alternative Route nicht aufzugeben.

Die Pipeline, die über die Ukraine verläuft, stellt einen der letzten großen russischen Gaskorridore nach Europa dar. Ihr Schicksal ist unsicher, da Kiew eine Verlängerung des Transitabkommens nicht beabsichtigt. Dieses Abkommen ermöglicht derzeit den Gastransport nach Mitteleuropa, einschließlich der Ziele in der Slowakei, der Tschechischen Republik und Österreich.

Orban eröffnete eine kreative mögliche Lösung in den Gesprächen: Das Gas könnte bei Eintritt in die Ukraine bereits im Besitz der Käufer sein und somit nicht mehr als russisches Gas deklariert werden. Ob diese Idee auf Zustimmung stößt, ist allerdings unklar, und die Verhandlungen bleiben spannend.

Ungarn importierte in diesem Jahr rund 7,5 Milliarden Kubikmeter russisches Gas über die Türkstream-Pipeline und bezog zusätzliche Mengen über Rumänien. Zudem produziert das Land etwa 1 bis 1,5 Milliarden Kubikmeter Gas selbst. Inmitten dieser Diskussionen warnte der slowakische Premierminister Robert Fico vor einer möglichen Gaskrise, da die Ukraine weiterhin gegen eine Verlängerung des Gastransits ist.