08. September, 2024

Grün

Unesco kritisiert Projekte im Wattenmeer: Ein Schatz in Gefahr

Unesco kritisiert Projekte im Wattenmeer: Ein Schatz in Gefahr

Im Rahmen der 46. Sitzung in Neu-Delhi hat das Komitee der Unesco den geplanten und bestehenden Aktivitäten im Weltnaturerbe Wattenmeer in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden eine deutliche Absage erteilt. Die Organisation sieht im Abbau von Öl, Gas und Salz erhebliche Gefahren für das Ökosystem und mahnt, dass der Welterbestatus des Wattenmeers durch diese Vorhaben aufs Spiel gesetzt werde.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der gemeinsam mit weiteren Umweltverbänden Beschwerde eingereicht hatte, begrüßt die Entscheidung des Komitees. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger hob hervor, dass mehr als zehn Millionen Watt- und Wasservögel auf die intakte Natur der Küsten angewiesen seien. Er warnte, dass Projekte wie Gasbohrungen und LNG-Terminals den Natur- und Klimaschutz gefährden könnten. Touristen, welche die unberührte Natur an der Nordseeküste suchen, sind ebenfalls auf einen intakten Küstenraum angewiesen, was wiederum wirtschaftliche Bedeutung für die umliegenden Kommunen hat.

Besonders kritisch sieht der NABU die geplanten Kabeltrassen und Pipelines im Unesco-Welterbegebiet. Krüger fordert, dass diese, wann immer möglich, umgelenkt und in bestehende Schifffahrtstraßen wie Ems, Weser und Elbe integriert werden sollen, um die wertvollen Biotope zu schonen.

Das Wattenmeer, welches kürzlich sein 15-jähriges Jubiläum als Weltnaturerbe feierte, nimmt eine bedeutende Position auf der weltweiten Arche der Naturschätze ein. Seit 2009 ist es Teil der erlesenen Liste, welche auch Naturwunder wie den Grand Canyon und das Great Barrier Reef umfasst. 2011 und 2014 wurde das Weltnaturerbe um das Hamburgische und das dänische Wattenmeer erweitert, was die internationale Anerkennung dieses einzigartigen Naturraums weiter unterstreicht.