Sake, der als integraler Bestandteil der japanischen Kultur betrachtet wird, hat nun eine herausragende Anerkennung durch die UNESCO erhalten: Der Reiswein wurde in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Diese Entscheidung fiel bei einem Treffen des Komitees zur Bewahrung des kulturellen Erbes in Luque, Paraguay, wo insgesamt 45 kulturelle Praktiken und Produkte weltweit Anerkennung fanden, darunter brasilianischer Weißkäse und karibisches Maniokbrot.
Die UNESCO-Auszeichnung zielt darauf ab, nicht nur die handwerkliche Kunst der Sake-Herstellung zu würdigen, sondern auch eine Tradition, die seit über 1.000 Jahren besteht. Bereits im 11. Jahrhundert, in Japans berühmtem Roman 'Die Geschichte vom Prinzen Genji', wurde Sake als bevorzugtes Getränk des Heian-Hofes erwähnt. Solche Anerkennung unterstreicht die kulturelle Relevanz des Getränks, das traditionell bei gesellschaftlichen und kulturellen Ereignissen Japans eine zentrale Rolle spielt.
Der japanische Botschafter bei der UNESCO, Takehiro Kano, betonte den hohen Stellenwert von Sake für die japanische Identität und Gesellschaft. Die Grundzutaten - Reis, Wasser, Hefe und Koji-Schimmel - verbinden sich über einen komplexen zweimonatigen Brauprozess zu dem geschätzten Getränk, dessen Reinheit und Qualität maßgeblich vom japanischen Reis abhängt.
Japans Premierminister Shigeru Ishiba äußerte sich erfreut über die UNESCO-Würdigung der traditionellen Sake-Technik und lobte die Bemühungen all jener, die sich der Erhaltung und Förderung dieser wertvollen Tradition widmen. Gleichzeitig hoffen die Verantwortlichen darauf, das Bild von Sake als Japans führendes alkoholisches Getränk aufzupolieren, insbesondere da jüngere Generationen vermehrt zu importierten Weinen und heimischem Bier und Whiskey greifen.