Die jüngsten Daten des Handelsministeriums aus den USA sorgen für Aufsehen: Im August stiegen die Umsätze des Einzelhandels unerwartet um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Ursprünglich hatten Volkswirte mit einem Rückgang von 0,2 Prozent gerechnet. Zusätzlich wurden die Zahlen für den Vormonat nach oben korrigiert und weisen nun ein Wachstum von 1,1 Prozent statt ursprünglich 1,0 Prozent aus.
Interessanterweise zeigt sich das gleiche Wachstum von 0,1 Prozent, wenn man die volatilen Auto-Verkäufe aus den Berechnungen herausnimmt. Hier hatten Analysten einen Anstieg von 0,2 Prozent erwartet. Die Einzelhandelsumsätze gelten traditionell als wichtiger Indikator für die Konsumkraft, die in der größten Volkswirtschaft der Welt eine maßgebliche Rolle spielt.
Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), kommentierte die Entwicklung: "Trotz der Belastungen aufgrund rückläufiger Pkw-Verkäufe und sinkender Benzinpreise sind die Einzelhandelsumsätze unerwartet gestiegen." Die Spekulationen über mögliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed, deren Entscheidung am Mittwoch ansteht, könnten somit gedämpft werden.
Die Finanzmärkte sind weiterhin uneinig, ob die Fed den Leitzins um 0,25 oder 0,50 Prozentpunkte herabsenken wird. "Nach dem soliden Start in das dritte Quartal hat sich die Konsumdynamik zwar verlangsamt, unseres Erachtens dienen die Zahlen insgesamt aber nicht zur Rechtfertigung eines großen Lockerungsschrittes der Fed", fügte Umlauf hinzu.