Die Finanzmärkte reagieren empfindlich auf die überraschenden Entwicklungen in den aktuellen politischen Umfragen: Eine neue Erhebung zeigt Kamala Harris in Iowa vor Donald Trump – ein Bundesstaat, der lange als sichere Trump-Bastion galt. In der von The Des Moines Register/Mediacom und der renommierten Meinungsforscherin J. Ann Selzer durchgeführten Umfrage erreicht Harris 47 Prozent, während Trump bei 44 Prozent liegt. Dieses unerwartete Ergebnis sorgt für Aufruhr in den Wettmärkten, wo Harris' Gewinnwahrscheinlichkeit zeitweise erstmals seit Anfang Oktober über die von Trump kletterte. Die jüngste Umkehrrally hat auch die Finanzmärkte aufgeschreckt. Der Zinssatz der 10-jährigen US-Staatsanleihen fiel prompt um 12 Basispunkte auf 4,275 Prozent. Dies spiegelt eine Abkehr von der Markterwartung wider, dass eine zweite Trump-Präsidentschaft inflationäre Auswirkungen durch mögliche Zollerhöhungen und Massendeportationen nach sich ziehen würde. Die Märkte hatten zuletzt höhere Zinsen aufgrund dieser Perspektive eingepreist. Auch die Währungswelt reagiert: Der US-Dollar, der im Oktober an Wert gewann, rutscht zurück, nachdem Harris’ Chancen gestiegen sind. Der Dollarindex, der die Stärke des Dollar gegenüber anderen führenden Währungen misst, verlor fast 1 Prozent, während er im Vormonat noch um 4 Prozent gestiegen war. Dieses Nachlassen spiegelt die sinkenden Wahrscheinlichkeiten für umfassende wirtschaftspolitische Veränderungen im Falle einer weiteren Trump-Präsidentschaft wider.