Bei Nissan Motor bahnen sich aufregende Zeiten an: Aktuellen Berichten zufolge plant Finanzchef Stephen Ma, seinen Posten zu räumen. Diese Neuigkeiten kommen in einer Phase, in der der japanische Autohersteller bereits mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. So wurde kürzlich eine Gewinnwarnung ausgesprochen sowie ein umfangreicher Stellenabbau angekündigt. Im aktuellen Geschäftsjahr sollen weltweit rund 9.000 Jobs eingespart und 20% der globalen Produktionskapazität zurückgefahren werden, um die Kosten angesichts sinkender Verkaufszahlen in China und den USA drastisch zu senken. Ob Stephen Ma das Unternehmen endgültig verlassen wird oder lediglich eine Umstrukturierung innerhalb des Managements erfolgt, bleibt vorerst unklar. Eine Stellungnahme seitens Ma oder Nissans ist bislang ausgeblieben – eine bemerkenswerte Zurückhaltung, die Raum für Spekulationen lässt. Ma, der seit 2019 die Finanzgeschicke von Nissan lenkt, trat die Nachfolge von Hiroshi Karube an und wurde kurz nach der Ernennung von Makoto Uchida zum CEO berufen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Nissan illustrieren, wie angreifbar der Konzern nach wie vor ist. Die Turbulenzen, die mit der Entlassung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Carlos Ghosn im Jahr 2018 begannen, scheinen nun gemeinsam mit der zunehmenden Konkurrenz durch lokale Hersteller in China und Herausforderungen auf dem amerikanischen Markt nachzuwirken. Mit einem Absatzrückgang von 3,8% im ersten Halbjahr steht Nissan vor einer schwierigen Aufholjagd, insbesondere angesichts des technologischen Vorsprungs, den Konkurrenten wie Toyota im Bereich Hybridfahrzeuge genießen.