Der amerikanische Arbeitsmarkt präsentiert sich zum Jahresende in beeindruckender Verfassung. Im Dezember sind in den USA überraschende 256.000 neue Stellen entstanden, laut jüngster Mitteilung des Arbeitsministeriums. Dies übertrifft deutlich die Prognosen der Analysten, die nur 165.000 neue Jobs erwartet hatten. Entgegen aller Vorhersagen sank die Arbeitslosenquote zudem leicht auf 4,1 Prozent. Diese Zahlen haben die Spekulationen über bevorstehende Zinssenkungen erheblich gedämpft.
Die minimalen Revisionen der Vormonatszahlen, die um 8.000 Stellen nach unten korrigiert wurden, verdeutlichen die anhaltende Stärke des Arbeitsmarktes. Trotz des robusten Jobwachstums zeigt sich ein moderater Anstieg bei den Gehältern: Die Löhne erhöhten sich im Dezember um 0,3 Prozent, nach einem Zuwachs von 0,4 Prozent im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich das Lohnwachstum von 4,0 auf 3,9 Prozent, was ebenfalls auf eine gewisse Abkühlung hindeutet.
Die jüngsten Arbeitsmarktdaten sind ein entscheidender Faktor für die Geldpolitik der USA. Analysten wie Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen erwarten, dass die US-Notenbank angesichts dieser Zahlen vorsichtig bleibt und bei weiteren Zinssenkungen abwartet. Der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, prognostiziert für das laufende Jahr weniger Zinssenkungen, da keine eindeutigen Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche zu erkennen sind.
Die Märkte reagierten umgehend: Der US-Dollar legte kräftig zu, während der Euro auf ein Tagestief von 1,0215 US-Dollar fiel. Auch die Renditen an den Anleihenmärkten zogen an, wobei die 30-jährigen US-Anleihen ihren höchsten Stand seit November 2023 erreichten. Dies setzt die Aktienmärkte merklich unter Druck.