25. November, 2024

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UNEP-Bericht: Herausforderung Klimaziele – Energiewende als Schlüssel

UNEP-Bericht: Herausforderung Klimaziele – Energiewende als Schlüssel

Der kürzlich veröffentlichte Emission Gap Report des UN-Umweltprogramms (UNEP) sendet eine klare Botschaft: Um die ehrgeizigen Pariser Klimaziele nicht nur zur Theorie verkommen zu lassen, bedarf es erheblicher finanzieller Mittel und drastischer Maßnahmen. Der Bericht, der kurz vor der Weltklimakonferenz in Baku erscheint, dokumentiert, dass 2023 weltweit Treibhausgase in einem Ausmaß von 57,1 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalent ausgestoßen wurden. Diese Zahl markiert einen historischen Höchststand, nachdem bereits im Vorjahr ein Rekord erreicht wurde.

Auffällig ist, dass der Energiesektor, speziell die Stromerzeugung, mit 26 Prozent den größten Anteil an den Emissionen hat. Der Transportbereich folgt mit 15 Prozent, während Landwirtschaft und Industrie mit jeweils 11 Prozent ebenfalls signifikante Beiträge liefern. Die Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Lücke zwischen gegenwärtigen Emissionstrends und den zur Erfüllung der Klimaziele nötigen Werten zu schließen.

In einem eindringlichen Appell fordert UNEP-Chefin Inger Andersen eine globale Anstrengung, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 42 Prozent und bis 2035 um 57 Prozent im Vergleich zu 2019 zu reduzieren. Die aktuelle Lage zeigt, dass die Verpflichtungen der Staaten bei weitem nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Die G20-Staaten stehen besonders unter Druck, verstärkt Verantwortung zu übernehmen. Laut Andersen bedarf es einer „Schwerstarbeit" dieser Länder, um die Emissionsziele zu erreichen. Mit Ausnahme der Afrikanischen Union sind die G20 für einen Großteil der globalen Emissionen verantwortlich. Ihre Bemühungen genießen folglich höchste Priorität, um die Eskalation der Erderwärmung einzudämmen und inspirierende Führungsarbeit zu leisten.

Der Bericht zeigt auch die Diskrepanz der Pro-Kopf-Emissionen auf internationaler Ebene: In Russland lagen diese bei 19 Tonnen, in den USA bei 18 Tonnen, während die EU-Staaten durchschnittlich 7,3 Tonnen verzeichneten. Dagegen bleiben die Werte in der Afrikanischen Union und den am wenigsten entwickelten Staaten relativ gering.

Viviane Raddatz vom WWF Deutschland betont die dringende Notwendigkeit eines Ausstiegs aus fossilen Energieträgern. Sie weist darauf hin, dass Verzögerungen in Investitionen jetzt zu weitaus höheren künftigen Kosten führen werden. Die Finanzierung des Klimaschutzes muss global wie lokal verstärkt werden, um wirksame Maßnahmen zu sichern und zukünftige Umweltschäden zu vermeiden.