Die Gesundheitslage im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo bleibt äußerst angespannt. Nach Angaben des Gesundheits-Krisenzentrums ist die Zahl der Erkrankten, die an einer mysteriösen, bisher nicht identifizierten Krankheit leiden, auf 394 gestiegen. In der Region Panzi häufen sich die Herausforderungen, sowohl in medizinischer als auch in logistischer Hinsicht. Die entlegene Region ist aufgrund schlechter Infrastruktur kaum zugänglich, was die Arbeit der Gesundheitsteams erheblich erschwert. Derzeit sind lediglich zwei Epidemiologen vor Ort, und es fehlt an wesentlichen Notfallmedikamenten und einem funktionierenden Frühwarnsystem. Diese Defizite erschweren die Eindämmung der rätselhaften, grippeähnlichen Krankheit, die mittlerweile als "Krankheit X" bezeichnet wird. Bemerkenswert dabei ist, dass der erste Fall bereits Ende Oktober auftrat, jedoch erst am 1. Dezember eine entsprechende Alarmmeldung bei den nationalen Gesundheitsbehörden einging. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Ernsthaftigkeit der Lage erkannt und plant, bald Expertenteams zur Unterstützung zu entsenden. Der kongolesische Gesundheitsminister Roger Kamba betonte die erhöhte Alarmbereitschaft der nationalen Behörden. Erste tragfähige Laborergebnisse aus den Proben betroffener Patienten werden für das kommende Wochenende erwartet. Verwirrung herrscht jedoch angesichts der Gemengelage zur Zahl der Todesopfer. Während die regionalen Gesundheitsbehörden der Provinz Kwango von über 130 Todesfällen berichten, spricht das Krisenzentrum von lediglich 30 Todesopfern. Diese Diskrepanz resultiert offenbar daraus, dass die eine Quelle nur die in medizinischen Einrichtungen registrierten Todesfälle zählt, während die andere auch unregistrierte Todesfälle im häuslichen Umfeld beinhaltet, die ähnliche Symptome zeigten.