19. September, 2024

Wirtschaft

Unabhängige Brauer Europas wehren sich gegen Bier-Multis

Unabhängige Brauer Europas wehren sich gegen Bier-Multis

Zehn europäische Brauerverbände haben sich zur Inititative „Independent Brewers of Europe“ zusammengeschlossen, um die Vielfalt handwerklich gebrauter Bierspezialitäten zu verteidigen. Der Zusammenschluss will ein Gegengewicht gegen das Vordringen internationaler Braukonzerne in Europa bilden. Obwohl die Gründung bereits im Januar in Wien stattfand, wurde sie erst kürzlich öffentlich gemacht.

Die unabhängigen Brauer warnen davor, dass die traditionelle Braukunst durch die Dominanz weniger Großbrauereien verloren gehen könnte. Diese großen Marktakteure orientieren sich in ihrer Produktion zunehmend am Massengeschmack und entfachen einen harten Preiskampf. Hinzu kommt ihre übermäßig starke Präsenz in der Werbung sowie vermeintlich unfaire Marktpraktiken.

Der Bund setzt sich aus Verbänden aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz, Tschechien und dem Vereinigten Königreich zusammen. Diese nationalen Verbände repräsentieren insgesamt fast 3000 Mitglieder, die sich dem Handwerk und der Tradition des Bierbrauens verpflichtet fühlen.

In Deutschland wird die Initiative von der Interessenvertretung Private Brauereien unterstützt, die sich als Alternative zum Deutschen Brauer Bund versteht. Letzterer ist Mitglied des europäischen Dachverbands „The Brewers of Europe“ und repräsentiert eher die großen und internationalen Akteure der Branche.

Der Markt für Bier weltweit ist durch eine hohe Konzentration gekennzeichnet. Laut einem Bericht von BarthHaas, dem weltgrößten Hopfenhändler, sind die vier größten Braukonzerne für rund die Hälfte des globalen Bierausstoßes verantwortlich. Trotz dieser Dominanz existieren weiterhin viele kleine Brauereien, die dem traditionellen Brauhandwerk treu bleiben.