In einem beachtlichen und kontrovers diskutierten Schritt hat der UN-Sicherheitsrat eine Ukraine-Resolution verabschiedet, die von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump eingebracht wurde. Das Dokument, das keine klare Benennung Russlands als Aggressor enthält, fand mit 10 von 15 Stimmen eine Mehrheit im Gremium. Diese Entscheidung markiert das erste einstimmige Votum des mächtigsten UN-Gremiums zu dem andauernden Konflikt.
Bemerkenswerterweise unterstützten die USA die Resolution gemeinsam mit Russland und China, während sich alle fünf europäischen Mitglieder des Rates – Großbritannien, Frankreich, Slowenien, Dänemark und Griechenland – der Stimme enthielten. Theoretisch hätten Großbritannien und Frankreich ihr Vetorecht ausüben können, nutzten es jedoch seit 1989 nicht mehr. Obwohl Resolutionen des Sicherheitsrates völkerrechtlich bindend sind, vermochte der verabschiedete Text nicht, Moskau als Aggressor zu benennen oder einen Rückzug zu fordern, sondern mahnte lediglich ein schnelles Ende des Krieges an.
Trotz der Zustimmung der US-Botschafterin Dorothy Shea, die die Notwendigkeit eines raschen Friedens unterstrich und versicherte, es handle sich nicht um ein Friedensabkommen, erntete die Resolution erheblichen Widerstand. Die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward prangerte die Gleichsetzung der Konfliktparteien an, während Frankreichs Botschafter Nicolas de Rivière betonte, dass ein Frieden auf Belohnung von Aggressionen basierend unhaltbar sei. Ein Versuch europäischer Staaten, durch Änderungsanträge und Aufschiebungen die Resolution zu modifizieren, war letztlich an Russland gescheitert.
Auch die UN-Vollversammlung lehnte den US-Resolutionsentwurf ab, obwohl dieser ursprünglich weltweite Zustimmung erhalten sollte. EU-Staaten und Großbritannien hatten erfolgreich Änderungsanträge eingebracht, die den Text zugunsten der Ukraine umformulierten. Das Resultat war eine Resolution, die klar Russland als Aggressor bezeichnete. Trotz alledem stiegen diplomatische Spannungen, und eine von der Ukraine in Zusammenarbeit mit der EU entworfene zweite Resolution sah zahlreiche Enthaltungen.
Ungeachtet dieser Turbulenzen zeigt sich, dass der US-Ansatz die Wünsche vieler Länder des Globalen Südens nach Frieden widerspiegelt, was von verschiedenen UN-Mitgliedsstaaten, die sich um den völkerrechtlichen Schutz besorgt zeigen, als bedenklich eingestuft wird.