24. September, 2024

Politik

UN-Generalsekretär Guterres warnt vor einer Eskalation im Nahen Osten

UN-Generalsekretär Guterres warnt vor einer Eskalation im Nahen Osten

UN-Generalsekretär António Guterres äußerte ernsthafte Sorge vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. Vor Beginn der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York betonte Guterres, dass weder das libanesische noch das israelische Volk sowie die internationale Gemeinschaft es sich leisten könnten, dass der Libanon ein zweites Gaza wird. Er stellte fest, dass der Libanon sich am Rande des Abgrunds befinde und der anhaltende Krieg im Gazastreifen ein 'grausamer Albtraum' sei, der die gesamte Region zu destabilisieren drohe.

Die Gewalt zwischen Israel und der im Libanon ansässigen Schiitenorganisation Hisbollah eskaliert seit Tagen massiv. Wie das libanesische Gesundheitsministerium berichtet, starben seit Montag mehr als 550 Menschen bei israelischen Luftangriffen, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Diese Zuspitzung des Konflikts verstärkt die Befürchtungen vor einem ausgewachsenen Krieg, der nicht nur die Menschen im Libanon sondern die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Guterres, der wiederholt die Methoden des israelischen Militärs im Gazastreifen kritisiert hat, warnte vor einer ähnlichen Eskalation im Libanon. Er erklärte, die Intensität und das Ausmaß der Zerstörung und der Verluste in Gaza seien in seinem ganzen Amt als Generalsekretär unvergleichlich. Auch hob Guterres hervor, dass seit Oktober über 40.000 Menschen in dem Konflikt ihr Leben verloren haben, laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Behörden. Er stellte klar, dass weder der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 noch die kollektive Bestrafung der Palästinenser zu rechtfertigen sei, was ihm seltenen Applaus in der Vollversammlung einbrachte.

In einem vorangehenden Teil seiner Rede kritisierte Guterres, dass Regierungen weltweit oft ohne Konsequenzen agieren könnten. 'Sie können ein anderes Land überfallen, Gesellschaften zerstören oder das Wohlergehen ihres eigenen Volkes ignorieren', so Guterres. In einer 'Welt der Straflosigkeit' sieht er die Grundlagen des Völkerrechts und der UN-Charta gefährdet und betonte, dass dies sowohl politisch als auch moralisch inakzeptabel sei.