11. Oktober, 2024

Politik

UN-Friedensmission im Libanon: Zwischen Beschuss und Risiko

UN-Friedensmission im Libanon: Zwischen Beschuss und Risiko

Die aktuelle Lage im Libanon hat eindringliche Fragen zur Sicherheit der Blauhelm-Mission Unifil aufgeworfen. Jean-Pierre Lacroix, der Chef der UN-Friedensmissionen, äußerte sich vor dem UN-Sicherheitsrat in New York besorgt über die zunehmenden Gefahren für die Friedenstruppen. Er wies darauf hin, dass der südliche Libanon, das Hauptoperationsgebiet von Unifil, aufgrund der angespannten Lage mittlerweile größtenteils unbewohnt und zunehmend auch unbewohnbar ist.

Seit rund zwei Wochen sind die operativen Einsätze der Friedenssoldaten nahezu zum Erliegen gekommen, da sich die Truppen auf ihre sicheren Stützpunkte zurückgezogen haben und viel Zeit in Schutzbunkern verbringen. Diese Entwicklungen folgen auf einen Beschuss des Unifil-Hauptquartiers durch israelische Truppen, bei dem zwei indonesische Soldaten leicht verletzt wurden. Dies waren die ersten Verletzungen aufseiten der Blauhelmsoldaten seit Beginn der israelischen Bodenoffensive gegen die Hisbollah.

Israel hat argumentiert, die Hisbollah nutze Gebiete in der Nähe der Unifil-Stützpunkte für ihre eigenen Zwecke und forderte die Friedenstruppen auf, sich fünf Kilometer nach Norden zu verlagern. Trotz dieser Aufforderung hat sich Unifil entschieden, die Positionen nicht zu räumen, da das Mandat der Mission dies nicht vorsieht. Die UN-Mission überwacht seit Jahrzehnten das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon und umfasst über 10.000 Soldaten aus mehr als 50 Nationen.