31. März, 2025

Grün

Umweltbewusstsein im Kleiderschrank: EU-Textilkonsum auf Rekordniveau

Umweltbewusstsein im Kleiderschrank: EU-Textilkonsum auf Rekordniveau

Die Europäische Umweltagentur (EEA) bringt mit ihrem neuesten Bericht Licht in die dunklen Ecken des Kleiderschrankes der Europäischen Union. Noch nie zuvor konsumierten die EU-Bürger mehr Textilien als 2022. Durchschnittlich wurden sage und schreibe 19 Kilogramm pro Kopf erworben – vom schicken Kleidungsstück über den bequemen Schuh bis hin zum kuscheligen Haushaltstextil. Diese Schätzungen symbolisieren nicht nur eine starke Verbrauchszunahme gegenüber den 17 Kilogramm im Jahr 2019, sondern illustrieren die derzeitige Konsumfreudigkeit der Europäer mit einem durchweg ausladend gefüllten Koffer.

Doch Modemachen bedeutet nicht nur den neuesten Trend, sondern oft auch eine ökologische Kehrseite. Laut EEA schlägt der hohe Textilkonsum massiv auf die Umwelt- und Klimabilanz. Der Material-, Wasser- und Flächenverbrauch sowie Emissionen und Chemikalien setzen Druck, und Mikroplastik sorgt in Gewässern für unerwünschten Trubel. Die Experten rufen daher zur kollektiven Verantwortung auf: Politik, Industrie und Verbraucher müssen zusammenarbeiten, um die Fast Fashion zu bremsen und langlebigere, nachhaltigere Textilien zu fördern. Eine Umstellung auf Kreislaufwirtschaft könnte nicht nur das Klima schonen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit Europas steigern.

Alarmierend ist auch das erhebliche Aufkommen von Textilmüll: Sage und schreibe 6,94 Millionen Tonnen wurden 2022 in der EU produziert, was 16 Kilogramm Abfall pro Person entspricht. Eine Sorge der EEA ist, dass 85 Prozent dieser Abfälle unsortiert im Hausmüll landen. Hoffnung keimt in einer EU-Richtlinie, die ab Januar 2025 greift: Textilien müssen von anderem Müll getrennt gesammelt werden, um die Recyclingquote zu erhöhen. Der Ruf nach mehr Verantwortung im Alltag hallt durch den Bericht, auch wenn die genaue Analyse der Verbrauchszahlen je Land ausbleibt, und die Schätzungen aufgrund von Unsicherheiten in der Datenerhebung schwanken können.