19. November, 2024

Grün

Umweltaktivisten protestieren in Grünheide – Polizei räumt Camp

Umweltaktivisten protestieren in Grünheide – Polizei räumt Camp

In Grünheide, nahe Berlin, hat die Polizei ein Protestcamp von Tesla-Gegnern geräumt. Knapp neun Monate hatten Umweltaktivisten das Areal besetzt und Baumhäuser errichtet, um gegen die einzige europäische Produktionsstätte des amerikanischen Elektroautobauers Tesla zu demonstrieren. Nach Angaben der Polizei war die Maßnahme notwendig, da es wiederholt Verstöße gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung gegeben hatte. Die aktivistischen Protestler, die sich auf das gefährdete Waldstück zurückgezogen hatten, zeigten sich über die polizeiliche Entscheidung zur Räumung empört und bezeichneten diese als unverhältnismäßig. Trotz der schwierigen Lage verlief der Einsatz des Höhenrettungsteams der Polizei jedoch weitgehend reibungslos, und es kam zu keinen gewaltsamen Auseinandersetzungen. Ausgelöst wurde der Polizeieinsatz ursprünglich durch die Notwendigkeit einer Kampfmitteluntersuchung in der Gegend. Allerdings weigerte sich die Gruppe, den Bereich freiwillig zu räumen, weshalb einige Aktivisten zeitweise in polizeilichen Gewahrsam genommen werden mussten. Trotz dieser angespannten Situation verliefen die Einsätze laut der Polizei größtenteils in kooperativer Atmosphäre. Dieser Vorfall lässt Erinnerungen an die Räumungen im Hambacher Forst aufleben, wo der Widerstand gegen die Braunkohlenförderung weitreichende mediale Wellen schlug. Im Vergleich dazu war die Aktion in Grünheide weniger dramatisch und auch weniger intensiv in den Medien vertreten. Tesla plant auf dem betroffenen Gelände die Errichtung eines Güterbahnhofs und zusätzlicher Lagerflächen, was in laufenden Verhandlungen mit dem Land Brandenburg erörtert wird. Diese Entwicklungen sorgen für den Unmut der Umweltschützer, die weiterhin Sorge um den Erhalt des Waldes haben.