09. Oktober, 2024

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Umverteilung der Stromnetzkosten: Ein Aufatmen für ländliche Verbraucher

Umverteilung der Stromnetzkosten: Ein Aufatmen für ländliche Verbraucher

Die geplante Kostenverteilung für den Ausbau des deutschen Stromnetzes bringt Lichtblicke für Millionen ländlicher Haushalte: Mit einer signifikanten Absenkung der Netzentgelte könnten nächstes Jahr in Nord- und Ostdeutschland sowie in zahlreichen bayerischen Regionen die Energiekosten spürbar sinken. Doch während die einen profitieren, müssen andere mit moderaten Erhöhungen rechnen.

Wie der Energiekonzern Eon mitteilte, haben seine Verteilnetz-Töchter beschlossen, die Netzentgelte deutlich zu senken. Diese Kosten sind ein fester Bestandteil des Strompreises, der von Gas- und Stromlieferanten als Gebühren an Netzbetreiber entrichtet wird. Die Anpassungen betreffen hauptsächlich ländliche Gebiete und sind das Resultat einer neuen Vorschrift der Bundesnetzagentur, die eine fairere Verteilung der finanziellen Lasten des Netzausbaus vorsieht.

Besonders bemerkenswert ist der Rückgang der Netzentgelte um 27 Prozent bei der Schleswig-Holstein Netz, während die E.DIS Netz GmbH in Brandenburg um 20 Prozent und Mitnetz mbH in Ostdeutschland um 10 Prozent nachgeben. Auch in Bayern profitieren die Kunden des Bayernwerk Netz und der Lechwerke von einer Senkung um 11 bzw. 27 Prozent. Doch nicht nur große Netzbetreiber machen Preiszugeständnisse: Der kommunale Anbieter Wemag aus Mecklenburg-Vorpommern senkt seine Entgelte zweistellig. Nicht alle Verbraucher können sich auf Ersparnisse freuen, bei der Syna in Hessen und Westnetz in Nordrhein-Westfalen steigen die Netzentgelte leicht an.

Der Hintergrund dieser Änderungen liegt in den umfangreichen Investitionen zur Anpassung der Netze an den wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien. Mit einem Entlastungsvolumen von um die zwei Milliarden Euro erhoffen sich die Behörden eine Unterstützung der ländlichen Regionen, die mit den Herausforderungen der Energiewende zu kämpfen haben. Für die Verbraucher bedeutet dies, genauer auf ihre Rechnung zu schauen: Preisnachlässe sollten zeitnah bei den Kunden ankommen, fordert Netzagentur-Chef Klaus Müller. Andernfalls könnte es für Energieversorger unruhig werden.