Ein hitziger Schlagabtausch im Bundestag drehte sich jüngst um das ambitionierte Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur, das in den kommenden Jahren Deutschlands wirtschaftspolitische Richtung maßgeblich beeinflussen könnte. CDU-Fraktionschef Friedrich Merz verteidigte die massiven geplanten Schulden mit einem eindringlichen Appell an die nationale Sicherheit und deutete auf die geopolitischen Spannungen mit Russland hin. Das Konzept zielt auf massive Investitionen und zugleich eine Verschlankung der Bürokratie ab. Merz verspricht zudem zügige Sparmaßnahmen, obwohl die Schuldenhöhe einige beunruhigt. SPD-Fraktionschef Lars Klingbeil hob die positiven Auswirkungen des Pakets für die Bürger hervor und unterstrich die Bedeutung dringend notwendiger Reformen. Neben milliardenschweren Investitionen fordert Klingbeil, dass die bürokratische Effizienz deutlich gesteigert werden muss, um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden. Verteidigungsminister Boris Pistorius machte unmissverständlich klar, dass die nationale Sicherheit oberste Priorität haben müsse und nicht durch haushaltspolitische Barrieren gefährdet werden dürfe. Dennoch fand das Vorhaben nicht bei allen Zustimmung. Die FDP und AfD äußerten scharfe Kritik. Christian Dürr von der FDP warf der Union vor, die wirtschaftliche Zukunft des Landes zu gefährden, indem auf finanzielle Ausgaben statt auf strukturelle Reformen gesetzt wird. AfD-Politiker Tino Chrupalla brachte seine Missbilligung pointiert mit dem Vorwurf zum Ausdruck, Merz handle „komplett wirbellos“ und lasse die Staatsverschuldung ungebremst wachsen. Eine parteiübergreifende Einigung konnte dennoch erzielt werden, nachdem die Grünen grundlegende Anpassungen erwirkt hatten. Eine gelockerte Schuldenbremse soll es ermöglichen, Kredite für Verteidigungsausgaben aufzunehmen, während ein Sondervermögen von bis zu 500 Milliarden Euro den Investitionsstau in der Infrastruktur adressieren soll. Ein entscheidender Teil des Kapitals wird in den Klimaschutz und die grüne Transformation der Wirtschaft fließen. Die Bedingung: Eine klare Investitionsquote im Haushalt soll Missbrauch verhindern. Die Umsetzung bleibt jedoch wackelig, da alle betroffenen Parteien nicht völlig geschlossen auftreten. Die Zustimmung im Bundestag hängt von jedem Abgeordneten ab, und auch der Bundesrat muss zustimmen. Die breite Unterstützung der Länder ist da beruhigend, da sie ebenfalls von den geplanten Investitionen profitieren werden.
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Umstrittenes Milliardenpaket: Bundestag diskutiert Schuldenpolitik
