Rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten der Klimaschutzbewegung "Ende Gelände" haben heute den geplanten neuen Anleger für Flüssiggasimporte in Brunsbüttel blockiert. In weißen Maleranzügen überquerten sie den Deich zur Baustelle und entrollten ein großes Banner, das ihren Widerstand gegen die LNG-Infrastruktur symbolisieren soll. Die Gruppe besetzte schwimmende und landseitige Plattformen sowie Baumaschinen, wie die Sprecherin der Bewegung mitteilte.
Die Sprecherin bezeichnete den Ausbau von LNG-Terminals als "Klimaverbrechen" und betonte, dass der Import von Frackinggas nicht nur dem Klima schade, sondern auch Menschen mit Rassismuserfahrung und indigene Völker stark belaste. "Ende Gelände" hat in der Vergangenheit bereits gegen das LNG-Terminal protestiert und wird vom Verfassungsschutz als linksextremistischer Verdachtsfall geführt. Polizei in großem Aufgebot begleitet die unangemeldete Aktion sowohl auf dem Wasser als auch an Land.
In Brunsbüttel ist derzeit ein schwimmendes LNG-Terminal in Betrieb. Im Februar erteilte das zuständige Landesamt eine erste Genehmigung für ein landseitiges Terminal. German LNG hat nun mitgeteilt, dass der endgültige Planfeststellungsbeschluss für die Errichtung der Infrastruktur übergeben wurde, ein entscheidender Meilenstein zur Umsetzung des Projektes. Der Betrieb des landseitigen Terminals ist für 2026 geplant.
Im vergangenen Sommer genehmigte die EU-Kommission eine staatliche Beihilfe Deutschlands in Höhe von 40 Millionen Euro für das LNG-Terminal. Dagegen reichte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bei der EU-Kommission eine Beschwerde ein, da laut einem Rechtsgutachten das Terminal nicht zur Förderung der Energiewende und der Klimaziele beitrage.