In einer verstörenden Wendung in einer der berüchtigtsten Kriminalgeschichten der USA, hat der frühere Profisportler und Schauspieler O.J. Simpson in einem Buch de facto ein Geständnis abgelegt. Unter dem Titel 'If I Did It: Confessions of the Killer' erörterte Simpson hypothetisch, wie die Morde an seiner Ex-Frau Nicole Brown Simpson und ihrem Freund Ronald Goldman begangen worden sein könnten. Mehr als ein Jahrzehnt nach seinem Freispruch im Jahr 1995 legte Simpson damit eine Beichte ab, die zwar literarisch verhüllt, jedoch schockierend offenherzig war. Das brisante Werk wurde von ReganBooks erworben, einem Tochterunternehmen von HarperCollins, das seinerzeit von der einflussreichen Verlegerin Judith Regan geleitet wurde. News Corp, unter der Führung ihres Vorsitzenden Rupert Murdoch, stand als Mutterkonzern hinter ReganBooks sowie HarperCollins und hatte Regan in ihrer Karriere maßgeblich unterstützt. Bekannt für die Publikation kontroverser Bestseller, hatte Regans Portfolio bereits Memoiren von Persönlichkeiten wie dem provokativen Radiomoderator Howard Stern, der Pornodarstellerin Jenna Jameson und dem Steroide konsumierenden Baseballspieler Jose Canseco umfasst, dessen Erinnerungen im Buch 'Juiced: Wild Times, Rampant 'Roids, Smash Hits and How Baseball Got Big' festgehalten wurden. Für die Veröffentlichung seines Buches hatte Simpson einem exklusiven Fernsehinterview zugestimmt, in dem er die Ereignisse vom Mordabend im Juni 1994 in hypothetischen Szenarien illustrieren sollte. Das Buch, das mit Hilfe eines Ghostwriters fertiggestellt wurde, rief jedoch derart entschiedenen öffentlichen Protest hervor, dass es nie in die Geschäfte kam. Die Entscheidung, Simpsons Buch zu veröffentlichen, hatte schließlich gravierende Folgen für Judith Regan, denn sie musste ihren Posten räumen.
Reichtum
Umstrittene Geständnisse: O.J. Simpsons Hypothesen kosten Verlegerin den Posten
