Das Geschäft mit elektronischen Rezepten in Deutschland hat sich für die Online-Apotheke DocMorris im dritten Quartal als echte Wachstumschance erwiesen. Während die Mitbewerberin Redcare an Umsatzdynamik einbüßte, konnte DocMorris seinen Umsatz um 3,8 Prozent auf 265,7 Millionen Franken steigern. Im Vergleich dazu lag das Wachstum im ersten Halbjahr noch bei 5,7 Prozent. Mit einem kumulierten Umsatz von 795,8 Millionen über die ersten neun Monate und einem Anstieg von 5,1 Prozent konnte DocMorris die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen, wenngleich weiterhin keine Gewinnzahlen veröffentlicht werden. Maßgeblich profitierte das Unternehmen von den steigenden Umsätzen mit E-Rezepten, die seit Mitte April über die DocMorris-App digital eingelöst werden können. Im dritten Quartal kletterten die E-Rezept-Umsätze um 11 Prozent auf 48,1 Millionen Franken und machten somit einen immer größeren Anteil des Gesamtumsatzes in Deutschland aus, der bei 250,3 Millionen lag. Der Aufschwung im E-Rezept-Segment setzte sich in den vergangenen Wochen mit beeindruckenden Wachstumsraten von über 25 Prozent fort und half, den Umsatzrückgang bei Papierrezepten mehr als zu kompensieren. Mit einer steigenden Neukundenanzahl, erfreulichen Wiederbestellquoten und wachsenden Warenkörben hat DocMorris im September die Marketing-Ausgaben erhöht und plant Investitionen von insgesamt 30 Millionen Franken für das Jahr. Für 2024 erwartet DocMorris ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent, rechnet jedoch wegen der gesteigerten Ausgaben mit einem bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) von minus 50 Millionen Franken. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen die Schließung der Vor-Ort-Apotheke „Zur Rose“ in Halle zum Ende des Jahres an. Die daraus resultierende Logistik wird von Heerlen in den Niederlanden aus erfolgen, während die Marke „Zur Rose“ eingestellt und in der Schweiz bereits an Migros verkauft wurde.