Der britische Bäcker Greggs erlebte am Donnerstag einen dramatischen Rückgang seiner Aktienkurse um bis zu zehn Prozent. Schuld daran sei, laut Unternehmensangaben, das schwache Verbrauchervertrauen, das zu einem Rückgang der Quartalsumsätze geführt habe. Zudem sehe sich Greggs mit steigenden Kosten aufgrund budgetbedingter Belastungen konfrontiert. Das Unternehmen verzeichnete zwar einen Zuwachs von 2,5 Prozent bei den vergleichbaren Verkaufszahlen im letzten Quartal, doch blieb dies deutlich hinter dem Wachstum von fünf Prozent im vorangegangenen Quartal zurück. Hauptursache seien laut Greggs die “ruhigeren Besucherzahlen” in Innenstädten und das nachlassende Verbrauchervertrauen in der Vorweihnachtszeit. Greggs beschrieb die zweite Jahreshälfte von 2024 als einen 'herausfordernden Marktumfeld', das mit einer 'weiteren allgemeinen Kostensteigerung' konfrontiert sei, die sich aus Maßnahmen im Herbst-Budget des Vorjahres ergeben hätten. So prognostizierte die Deutsche Bank im November zusätzliche Kosten von 97 Millionen Pfund für Greggs in den kommenden zwei Jahren, was der Bank zufolge auch zu einer Herabstufung der Aktie von 'Halten' auf 'Verkaufen' führte. Trotz dieser Herausforderungen betonte Greggs seine Fähigkeit, die Inflation in den letzten Jahren zu mildern. Das Unternehmen verwies darauf, dass Lohnerhöhungen eine Unterstützung für die Kunden darstellen könnten. 2024 stieg der Umsatz von Greggs auf über zwei Milliarden Pfund, was einen Anstieg von 11,3 Prozent im Jahresvergleich darstellt. Diese Entwicklung wurde jedoch von der Deutschen Bank als neunter Einsatz in Folge mit rückläufigem vergleichbaren Umsatzwachstum kommentiert. Neben Greggs bekamen auch Einzelhändler wie Tesco und Marks and Spencer den Druck von Inflation und steigenden Kosten zu spüren, obwohl Tesco gerade sein größtes Weihnachten aller Zeiten gemeldet hatte. Analysten von Investec wiesen darauf hin, dass Greggs' Rückgang bei den vergleichbaren Verkaufszahlen ausgeprägter war als erwartet und sich voraussichtlich auch in der ersten Hälfte von 2025 fortsetzen werde. Laut Jefferies-Analysten scheine die abgeschwächte Nachfrage im Juli und August eher ein Trend als eine Ausnahme gewesen zu sein. Greggs' CEO Roisin Currie äußerte, dass das schwache Verbrauchervertrauen weiterhin die Besucherzahlen und Ausgaben in den Innenstädten belaste. Dennoch sei das Unternehmen gut aufgestellt, um den erwarteten Gegenwind im kommenden Jahr zu bewältigen. Mit 145 neu eröffneten Geschäften, abzüglich Schließungen, verfügt Greggs nun über insgesamt 2.618 Filialen und startet mit einer 'starken Pipeline neuer Ladenmöglichkeiten' ins Jahr 2025. Dieses Update folgt auf aktuelle Daten, die ein 'minimal' gestiegenes Einzelhandelswachstum im Vereinigten Königreich zum Ende des Jahres 2024 aufzeigten, welches hinter der Inflationsrate zurückblieb und auf Kürzungen beim Kaufvolumen der Verbraucher hindeutet.